Vor dem Reichstag: Rote Karte gegen UBA-Projekt - DBV wirbt für Unterstützung bei Bundestagsabgeordneten
Berlin (ots)
Die Bauern zeigen dem Umweltbundesamt öffentlich die Rote Karte wegen dessen Forschungsprojekt zur verdeckten Feldbeobachtung im Pflanzenschutz. Feldverweis für Bauernspione heißt es auf der Postkarte, die Landwirte aus dem gesamten Bundesgebiet an den Präsidenten des Umweltbundesamtes schicken. Der Deutsche Bauernverband (DBV), Initiator dieser Aktion, hat unmittelbar vor den heutigen Sitzungen des Agrar- und Umweltausschusses des Deutschen Bundestages um Unterstützung bei den Bundestagsabgeordneten geworben. Der Stellvertretende DBV- Generalsekretär Adalbert Kienle appellierte an die agrar- und umweltpolitischen Abgeordneten aus allen Fraktionen und deren Sprecher bei der Übergabe einer überdimensionierten Postkarte vor dem Reichstag, wieder zur Koalition der Vernunft zurückzukehren und einen umgehenden Stopp dieses UBA-Forschungsprojektes durchzusetzen. Wir Bauern sagen eindeutig Ja zur Kooperation, um den Pflanzenschutzmitteleinsatz weiter zu verbessern, jedoch entschieden Nein für dieses unsägliche UBA-Projekt, das wissenschaftlich nicht verwertbare Ergebnisse vom Feldrand bringen wird, erklärte Kienle. Das Umweltbundesamt demotiviere mit diesem Forschungsprogramm geradezu die Landwirte in ihren Anstrengungen und ihrem Bestreben, den Pflanzenschutz weiter zu optimieren. Auch würde dadurch die Atmosphäre zwischen Landwirten und Behörden vergiftet. Die Landwirte wendeten die staatlich zugelassenen Pflanzenschutzmittel nach umfassenden gesetzlichen Regelungen an, was durch die amtliche Kontrolle der Bundesländer auch auf dem Feld überprüft werde. Wenn das UBA, so Kienle, den zuständigen Behörden in den Ländern misstraue, dürfe dies nicht auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen werden.
Die Landwirte lassen sich nicht kriminalisieren und unter Generalverdacht stellen, betonte der Umweltbeauftragte des DBV, Gerd Hockenberger. Vor dem Reichstag forderte er in einem Interview mit dem Deutschlandfunk das Umweltbundesamt und den zuständigen Umweltminister, Jürgen Trittin, auf, zur Kooperation mit der Landwirtschaft zurückzukehren, um die Zulassung und Anwendung von Pflanzenschutzmitteln weiter verbessern zu können. Dabei hatte UBA- Präsident Professor Dr. Andreas Troge auf der Klausursitzung des DBV- Präsidiums vor einigen Monaten den Landwirten noch bestätigt, dass sie Fortschritte beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erzielt hätten und die Grundwasserqualität sich verbessert habe. Die gute Qualität des Wassers dokumentierten die eigenen UBA-Zahlen. Bei rund 78.000 Messungen der am häufigsten nachgewiesenen Pflanzenschutzmittel im Jahre 2002 ergaben 95 Prozent der Messungen keinerlei Nachweis. Bei rund 99 Prozent der Messungen wurde der Grenzwert der Trinkwasserverordnung eingehalten.
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Deutscher Bauernverband
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