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Deutscher Bauernverband (DBV)

Reform der EU-Öko-Verordnung geht in die falsche Richtung - DBV mahnt Berücksichtigung der Praxis an

Berlin (ots)

(DBV) Bei der Reform der EU-Öko-Verordnung gilt es,
die Wettbewerbssituation der heimischen Erzeuger zu stärken und die 
hohen deutschen Standards EU-weit zu verankern. Dies erklärte der 
Deutsche Bauernverband (DBV) anlässlich der öffentlichen Anhörung im 
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zum 
Kommissionsentwurf über eine Neufassung der EU-Öko-Verordnung. Der 
DBV kritisiert, dass der vorgelegte Entwurf der EU-Kommission den 
selbst formulierten Zielen nach Vereinfachung und stärkerer 
Transparenz zuwiderlaufe und appelliert an die EU-Kommission, ihren 
Vorschlag zurückzunehmen. Verfahrensweise und Inhalt des 
Kommissionsvorschlages seien nicht akzeptabel. Der DBV begrüßt es, 
dass die Parlamentarier im Agrarausschuss parteiübergreifend die 
Sorgen der Wirtschaft teilen. So würde die vorliegende Neufassung der
EU-Verordnung zu Wettbewerbsverzerrungen für die deutschen Erzeuger 
führen und das Verbrauchervertrauen schwächen. Der Markt für 
Bio-Produkte, der im vergangenen Jahr in Deutschland um rund 15 
Prozent auf vier Milliarden Euro gewachsen ist und hinter dem 
mittlerweile über 150.000 Arbeitsplätze stehen, darf nicht gefährdet 
werden, erklärte Dr. Heinrich Graf von Bassewitz, der Vorsitzende des
DBV-Fachausschusses für Ökologischen Landbau.
Der DBV kritisiert, dass die EU-Kommission die Neufassung der 
Verordnung innerhalb kürzester Zeit durchzupeitschen versuche. 
Inakzeptabel sei, dass die für die landwirtschaft¬liche Praxis 
entscheidenden Durchführungsbestimmungen erst in Zukunft und in 
nahezu alleiniger Verfügungsgewalt durch die EU-Kommission festgelegt
werden sollen. Da die Festlegung der Durchführungsbestimmungen 
erhebliche Zeit in Anspruch nehmen wird, hätten die Biobetriebe nach 
Einschätzung des DBV aber auf Jahre hinaus weder Rechts- noch 
Planungssicherheit, beispielsweise für die Investition in neue 
tiergerechte Ställe.
Bei der Kennzeichnung befürchtet der DBV einen Imageverlust für 
das am Markt etablierte deutsche Ökosiegel. Das EU-Bio-Logo oder die 
Beschriftung "EU-ÖKOLOGISCH" bzw. "EU-BIOLOGISCH" sollen 
verpflichtend für jedes Produkt eingeführt werden. Der DBV 
kritisiert, dass das EU-Bio-Logo dem Verbraucher kaum bekannt sei und
vor allem optisch unzureichend von anderen EU-Labeln unterscheidbar 
sei. Auch sei die Bezeichnung "EU-ÖKOLOGISCH" bzw. "EU-BIOLOGISCH" 
verwirrend. Sie lege nahe, dass das Produkt in der EU erzeugt wurde, 
was jedoch laut Verordnungsentwurf nicht der Fall sein müsse. Der DBV
fordert dagegen, dass künftig auf jedem Bioprodukt das Herkunftsland 
namentlich genannt werden muss.

Kontakt:

Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240

Original content of: Deutscher Bauernverband (DBV), transmitted by news aktuell

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