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ILA2000 Berlin-Brandenburg
Überaus erfogreiche ILA-Halbzeit-Bilanz: Verträge und Optionen im Gesamtwert von über 50 Milliarden DM geschlossen
Rund 68.000 Fachbesucher an den ersten vier Tagen

Berlin (ots)

Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung
   6. bis 12. Juni 2000
   Südgelände Flughafen Berlin-Schönefeld
Tagesbericht: 4. Tag (9. Juni 2000)
Die ILA 2000 hat mit richtungsweisenden Entscheidungen in der
europäischen Luft- und Raumfahrtindustrie ihre Rolle als wichtiger
europäischer Handelsplatz eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Zu
diesen Entscheidungen zählt die Zusage des Bundeswirtschaftsministers
Dr. Werner Müller, den Bau des Airbus A 3XX in gleichem Maße wie die
Partnerländer Frankreich, Großbritannien und Spanien zu unterstützen.
Rückenwind bekam die anstehende Authorisation-to-offer-Entscheidung
auch durch die Airbus-Minister-Konferenz, an der die
Ressortverantwortlichen aus Großbritannien, Frankreich, Spanien und
Deutschland teilnahmen.
Bislang wurden auf der ILA2000 Verträge und Optionen im Gesamtwert
von mehr als 50 Milliarden DM geschlossen. Spektakuläre Abschlüsse
auf der ILA 2000 waren bisher die Bestellungen beziehungsweise
Optionen über 171 neue Fairchild-Dornier-Flugzeuge mit einem
Vertragsvolumen von rund 24 Milliarden DM, der Auftrag für den
brasilianischen Flugzeugbauer Embraer in Höhe von rund 7,2 Milliarden
Mark, der zwischen DaimlerChrysler Aerospace und Northrop Grumman
geschlossene Kooperationsvertrag bezüglich eines Flugzeugradars und
der Milliarden-Vertrag für neun Missionen zur Internationalen
Raumstation (ISS) zwischen der ESA und Arianespace. Wie angekündigt
wurde am Donnerstag das Memorandum of Understanding über eine
Gesamtsumme von 18 Milliarden DM für die Beschaffung des
militärischen Transporthubschraubers NH 90 von Seiten der
französischen, deutschen, italienischen und niederländischen
Regierung auf der ILA2000 unterzeichnet.
Eine ganze Reihe von hochrangigen Delegationen haben bislang die
ILA besucht, so Politiker-, Wirtschafts- und Militärdelegationen aus
Belgien, Brasilien, Indien, Japan, Korea, Polen, Rumänien, Rußland,
der Slowakei, Slowenien, Südkorea, Taiwan, Tschechien und der
Ukraine. Von dem deutlich gestiegenen Interesse an der ILA zeugen
neben Visiten von Vertretern der Bundesregierung und von
Bundestagshaushaltausschüssen, auch der Besuch einer französischen
Parlamentsdelegation. Der Konferenz- und Kongressteil der ILA2000 hat
gegenüber den vorangegangenen Jahren eine deutliche Aufwertung
erfahren.
Im Rahmen der ILA2000 fand auch ein NATO-Workshop und ein Treffen
der europäischen Luftwaffenchefs (EURAC) statt. Mit insgesamt 941
Ausstellern aus 38 Ländern ist die diesjährige ILA die bislang
größte, teilnehmerstärkste und internationalste in ihrer 
   91jährigen Geschichte. Bis Pfingstmontag werden insgesamt mehr als
200.000 Besucher erwartet. Ab heute ist die ILA auch für das
allgemeine Publikum geöffnet.
Beschaffungsauftrag für neuen NATO-Hubschrauber NH 90
unterzeichnet
Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande werden in den
kommenden Jahren insgesamt 366 neue Transporthubschrauber NH 90 im
Gesamtwert von neun Milliarden Euro beschaffen, deren
Serienvorbereitung, Produktion und logistische Anfangsunterstützung
am 8. Juni auf der ILA2000 von Regierungsbeauftragten der
Teilnehmerstaaten beschlossen wurde. Den Vertrag unterzeichneten für
Deutschland Staatssekretär Dr. Walther Stützle, für Frankreich der
Rüstungsbeauftragte Jean-Yves Helmer, für Italien der
Parlamentarische Staatssekretär Dr. Marco Minniti sowie für die
Niederlande der Nationale Rüstungsdirektor Dr. Jan Fledderus.
Deutschland wird dementsprechend 134 Helikopter in der
Transportversion TTH, Frankreich 95 TTH und Marinehubschrauber NFH,
Italien 117 Maschinen beider Versionen und die Niederlande 20 NFH
beziehen. Acht der deutschen Hubschrauber werden bereits für die
SAR-Rolle ausgerüstet, für die noch kein genauer Preis feststeht,
weitere 15 werden für die Umrüstung als Such- und
Rettungshubschrauber vorbereitet. Ansonsten stellen alle finanziellen
Vereinbarungen Festpreise dar, die nach Meinung Dr. Stützles "von der
Industrie durchaus noch unterboten werden dürfen".
Die Indienststellung der neuen Hubschrauber beginnt in einem
ersten Los ab 2004, das bis 2013 reicht. Eurocopter Frankreich
liefert die Rotoren, das elektrische System, das Heckrotorgetriebe,
die Triebwerksintegration und die Basisavionik. Aus Deutschland
kommen die Cockpitstruktur, der Mittelrumpf, das Kraftstoffsystem,
die Kommunikationsanlagen sowie der Datenübertragungsrechner. Die
italienische Agusta produziert das Rumpfheck, das
Haupotrotorgetriebe, die Hydraulikanlage und die
NFH-Missionsausrüstung, und von Stork Fokker werden die Leitwerke,
Kabinentüren, Zwischengetriebe sowie das Landewerk zugeliefert.
Insgesamt 15.000 Arbeitsplätze sichert das Beschaffungsprogramm in
den Partnerländern des Vertrages, davon allein rund 5.000 in
Deutschland. 1.000 dieser Arbeitsplätze liegen beim
Unterauftragnehmer Rolls Royce/Turbomeca, für dessen Triebwerk RTM
322 sich außer Italien alle Vertragsunterzeichner entschieden haben.
Die italienischen Maschinen werden mit nationalen Triebwerken von
Fiat Avio ausgerüstet. Rund 900 Millionen Euro des
Gesamtauftragsbestandes sind für die Antriebe der Helikopter
reserviert. (NHI-Pavillon gegenüber dem Eurocopter-Chalet 33-37,
Turbomeca Halle 8.1-01, Rolls Royce Halle 8.1-02)
Lufthansa Consulting mit neuen Projekten
Lufthansa Consulting, eines der bedeutendsten Beratungsunternehmen
im Avionik-Bereich, hat auf der ILA neue weltweite Projekte
bekanntgegeben. Mitarbeiter des Unternehmens arbeiten mit bei der
Planung von Flughäfen und bei der Restrukturierung von
Fluggesellschaften. Gegenwärtig arbeiten rund 150 Berater in mehr als
200 Projekten mit. Erstmals wird Lufthansa Consult in Australien
tätig, wo der Ausbau der Frachtanlagen auf dem Flughafen von Sydney
geplant ist. Pläne für einen multimodalen  Fracht-Umschlags-Platz
werden für den mexikanischen Flughafen Veracruz ausgearbeitet. Um die
Luftfracht geht es auch auf den Flughäfen von Phoenix in Arizona und
Las Vegas in Nevada; wo Consult-Mitarbeiter beratend tätig werden.
Eine Analyse der Betriebsabläufe wird für die Gulf Air erstellt, an
der mehrere Golfstaaten beteiligt sind. Ein weiteres Betätigungsfeld
sind Trainingsseminare für verschiedene Berufe im Luftfahrtbereich.
BBI "kein Luftschloß"
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Berlin Brandenburg
Flughafen Holding, Dr.Götz Herberg, hat auf der ILA unterstrichen,
dass der geplante neue Flughafen Berlin Brandenburg International
(BBI) in Schönefeld kein  "Luftschloß" sei, sondern eine Realität
werde. Gegenwärtig ist das Planfeststellungsverfahren im Stand der
Offenlegung aller Unterlagen für betroffene Bürger und Gemeinden. Im
Herbst werden dann von der zuständigen Brandenburger Behörde die
Einwände gewichtet. Herberg sagte, mit dem Abschluß des Verfahrens
rechne er so rechtzeitig, dass mit dem Bau 2003 begonnen werden könne
und der Termin für die Eröffnung zum Winterflugplan 2007 eingehalten
werden kann. Er sei sicher, dass der neue Flughafen von den
Fluggesellschaften als ein weiteres Drehkreuz akzeptiert werde.
Bedingung sei aber, dass auch die Verkehrswege pünktlich
fertiggestellt sind. Vorwürfe mehrerer Anwälte von betroffenen
Bürgern im Umfeld des Flughafengebiets , dass in den Unterlagen
falsche Angaben über den Grad der Lärmbelästigung gemacht worden
seien, wies Herberg entschieden zurück. Letztlich werde die
Planfeststellungsbehörde entscheiden, ob alle Unterlagen korrekt
abgefasst sind.
Ultraleichtfliegen mit der CT - und ein Traum wird wahr
Der erste Schritt zur Fliegerei muss nicht schwer sein. Der Traum
vom Fliegen lässt sich "ultraleicht" realisieren. Die von der
UL-Flugschule "Märkische Schweiz" auf dem Display II der ILA
vorgestellte CT vereinigt in sich viele gute Eigenschaften. Das
ultraleichte Reiseflugzeug ist sehr komfortabel und wendig, sein
Anschaffungspreis liegt bei etwa 116.000 DM. Es verfügt dank hoher
Reisegeschwindigkeit von 220 km/h über eine Reichweite von 1400
Kilometern. Dabei liegt der durchschnittliche Verbrauch des
Zweisitzers bei circa 6 Liter bleifreiem Superbenzin für 100
Kilometer. Dank der verwendeten Kohlefaserkonstruktion sind lange
Lebensdauer, hohe Festigkeit und günstiges Gewicht gewährleistet.
Drei bis vier Flugzeuge werden monatlich in der Produktionsstätte in
Müncheberg südlich von Berlin fertiggestellt. In Deutschland sind
derzeit rund 50 CTs im Flugbetrieb, international etwa 150,
überwiegend in Österreich, Italien und Frankreich. Ein besonderer
Vorteil besteht in der Möglichkeit, das Cockpit ohne Probleme
behindertengerecht umzugestalten. Bemerkenswert auch das
Rettungssystem: Mit einer installierten Rakete wird im Notfall ein
Fallschirm abgeschossen, an dem das Flugzeug zur Erde sinkt. Das
Ultraleichtfliegen erlernen kann jeder Interessierte bei der
UL-Flugschule "Märkische Schweiz" auf dem Flugplatz
Eggersdorf/Müncheberg. (Kontakt am Display II)
MTU rüstet sich für globalen Wettberwerb
Ein Ausbau der zivilen Instandsetzungszentren steht nach den
Worten von Dr.Klaus Steffens, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung
von MTU, im Mittelpunkt der Bemühungen, für den globalen Wettbewerb
gerüstet zu sein. Die Instandhaltung ziviler Triebwerke sei ein
Geschäftszweig mit besonders hohen Wachstumsraten. Entscheidend sei,
die Nähe zum Kunden zu suchen. Ein Joint Venture wurde mit der
chinesischen Fluggesellschaft China Southern Airlines geschlossen,
ein Instandsetzungszentrum entsteht in der chinesischen
Freihandelszone Zhuai.Nach Angaben von Steffens hat MTU München mit
der Entwicklung eines neuen Hochdruckverdichters für künftige zivile
Triebwerke begonnen, die auf Mittel- und Langstreckenflugzeugen zum
Einsatz gelangen. Ende des Jahres 2002 soll mit den ersten Bodentests
begonnen werden. Das Projekt läuft im Rahmen des Technologieprogramms
Engine 3E, das von der Bundesregierung gefördert wird. Ziel des
Programms ist es, die Lärm- und Schadstoffwerte künftiger Triebwerke
deutlich zu reduzieren und den Treibstoffverbrauch um zehn Prozent zu
senken. Die MTU beschäftigt mit ihren Tochterunternehmen 6 800
Mitarbeiter und erzielte 1999 einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro.
Neuheit auf dem Weltmarkt: Kindersitz für Passagierflugzeuge
Einen Kindersitz für Passagierflugzeuge (Kinderrückhaltesysteme
KRS) stellt als Neuheit auf dem Weltmarkt der
Flugzeug-Innenausstattung die Hamburger INNOVINT Einrichtungs GmbH
auf der ILA2000 vor. Nach einem ICAO-Bericht von 1997 betrug das
Passagieraufkommen bei Linienflügen 1,4 Mrd. und bei Charterflügen
rund 1,5 Mrd. Menschen. Darunter waren circa 13 Mio. Kinder unter 5
Jahren und 5,6 Mio. Kinder bis zu 2 Jahren. Für diese gibt es bisher
keine Vorrichtungen wie beispielsweise Kindersitze, um sie auf einem
Passagiersitz geschützt unterzubringen. Um einen sicheren Transport
von Kleinkindern zu gewährleisten, lassen die Luftfahrtbehörden zur
Zeit entsprechende Vorschriften erarbeiten. Das von INNOVINT
entwickelte, in Halle 8.3-21 vorgestellte Kinderrückhaltesystem
erfüllt alle Anforderungen für die Luftfahrtzulassung, eine
Voraussetzung für den Einsatz bei Luftfahrtgesellschaften.
Entsprechend der Entwicklung des Kindes vom Säugling zum Kleinkind
kann das KRS sowohl rückwärts zur Flugrichtung als auch in
Flugrichtung eingebaut werden. Damit deckt es alle Altersgruppen von
null bis zwei Jahre und zwei bis sechs Jahre ab. Ein für die
jeweilige Altersgruppe einstellbares Fünf-Punkt-Gurtsystem sichert
das Kind. Die Abmessungen erlauben die Montage auf allen Modellen der
Fluggast-Sitzhersteller
Sternen-Staubfänger auf dem Weg zum Saturn
Der Cosmic Dust Analyser (CDA) an Bord der amerikanischen
Raumsonde Cassini befindet sich seit 1997 auf dem Weg zum
Ringplaneten Saturn. Bereits auf seiner langen Reise fängt der CDA
Staubpartikel aus dem Weltall ein und analysiert sie. Er kann
gleichzeitig elektrische Ladung, Geschwindigkeit, Flugrichtung und
Masse der einzelnen Teilchen bestimmen; zusätzlich ermittelt er auch
deren chemische Zusammensetzung. Die Entwicklung des CDA leitete das
Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg. Unter Federführung
des Instituts für Weltraumsensorik und Planetenerkundung des
Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin erfolgten
Technologie-Entwicklung, Fertigung und Tauglichkeitstest einzelner
Hardware-Komponenten des gesamten Staubanalysators. 
   NASA und ESA leiten die Mission Cassini/Huygens. Im Juli 2004 soll
die Raumsonde das Saturnsystem erreichen und für vier Jahre Saturn,
seine Ringe und die Monde untersuchen. An dieser Mission ist das DLR
neben dem CDA noch an weiteren Experimenten beteiligt. So sollen
unter anderem Aufnahmen der Saturnatmosphäre und der Ringe gemacht
werden, mit deren Hilfe die Wissenschaftler meteorologische Vorgänge
und die Dynamik der Ringe untersuchen wollen. Mit einem Spektrometer
soll die Zusammensetzung der Oberfläche des größten und
geheimnisvollen Mondes Titan bestimmt werden.
Steuerung des Verkehrs aus dem Weltraum
Mit dem europäischen Navigationssystem Galileo soll ein globales
und ziviles Satellitennetz entstehen, das Verkehrsteilnehmern und
industriellen Nutzern jederzeit eine gesicherte präzise
Ortsbestimmung ermöglicht. Damit können Anwender dieses 24 Satelliten
umfassenden Systems mit einer ganzen Reihe von neuartigen
Dienstleistungen versorgt werden, die auf Navigations- und Zeitdaten
basieren. Die technische Auslegung von Galileo berücksichtigt die
Belange eines Massenmarktes, wie sie im Bereich der Telematik für
Automobile gegeben sind, genauso wie sicherheitskritische
Anwendungen, beispielsweise im Luftverkehr. Dieses
Navigationssatellitensystem soll im Jahr 2005 einsatzbereit und im
Jahr 2008 voll betriebsbereit sein. Das Deutsche Zentrum für Luft-
und Raumfahrt (DLR) wird mit zahlreichen Aktivitäten die Entwicklung
und den Betrieb dieses kommerziell vielfältig nutzbaren Systems
unterstützen. Damit wird zugleich die Basis für einen umfangreichen
europäischen Endgerätemarkt geschaffen.
Weitere Informationen: www.ila-berlin.de

Rückfragen bitte an:

Messe Berlin, Messedamm 22, D-14055 Berlin
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Wolfgang Rogall
Tel.: (030) 3038 2218. Fax: (030) 3038 2287.
E-Mail: rogall@messe-berlin.de
Internet: www.messe-berlin.de

BDLI, Geschäftsstelle Berlin, Friedrichstr. 152,
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Tel.: (030) 2061 4014. Fax: (030) 2061 4016.
E-Mail: winkler@bdli.de; Internet:www.bdli.de

Original content of: Messe Berlin GmbH, transmitted by news aktuell

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