Uckermärker treten ins Rampenlicht - Bei der 3. Bundesrasseschau präsentiert sich Deutschlands jüngste Fleischrindrasse als Spezialität des Ostens
Berlin (ots)
Berlin, 19. November 2010 - Am 28. und 29. Januar bekommen die Uckermärker Gelegenheit, ins große Rampenlicht zu treten. Mit der 3. Bundesrasseschau im Rahmen der Internationalen Grünen Woche Berlin 2011 (21.-30.1.) wollen die sie ihre Leistungsfähigkeit einem breiten Publikum in der Tierhalle 25 präsentieren.
Sie gelten als eine "Spezialität" des Ostens: die Uckermärker, benannt nach ihrem Ursprungszuchtgebiet, dem Landkreis Uckermark im Nordosten Deutschlands. Fast 35 Jahre nach Entstehung der Rasse ist ihre Verbreitung im Wesentlichen auf Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern begrenzt. In den Polderwiesen der Unteren Oder stellen die Uckermärker heute ihre enorme Anpassungsfähigkeit und Genügsamkeit - vor allem ihre Marschtüchtigkeit, Weidefähigkeit sowie die Raufutterverwertung - unter Beweis. Auch in den Bundesländern Thüringen und Sachsen-Anhalt sind inzwischen Züchter dieser Rasse zu finden.
Anfang der 1970er Jahre entstand die Idee, durch Kombination der Rassen "Fleckvieh" und "Charolais" Bullen für die Gebrauchskreuzung zu produzieren, die die positiven Merkmale der beiden Ausgangsrassen in sich vereinen. Die tierzuchtrechtliche Anerkennung als Rasse "Uckermärker" erfolgte 1992. Zu diesem Zeitpunkt war der reinrassige Bestand durch den Verkauf der beiden Zuchtbetriebe über die Treuhand stark dezimiert. Neben der Aufstockung des Tierbestandes standen die Züchter vor dem Problem, die Uckermärker von einer leichtkalbigen, auf Gebrauchskreuzung ausgerichteten Fleischrasse im knapp mittleren Rahmen zu einer modernen Intensivrasse zu entwickeln. Schließlich müssen sie heute am Markt mit den Ausgangsrassen Charolais und Fleckvieh auf höchstem Niveau konkurrieren.
Dementsprechend wurde das Zuchtziel neu definiert: Uckermärker zeichnen sich durch gute Bemuskelung an allen Fleisch tragenden Partien aus, verfügen über genügend Länge, Breite und Tiefe, um eine hohe Raufutteraufnahme zu erreichen, sowie über trockene, korrekte Gliedmaßen, einen festen Rücken und gute Weideeignung. Sie sind cremefarben bis dunkelrot gescheckt in allen Varianten.
Die Kühe erreichen ein Gewicht von 750 bis 850 Kilogramm bei einer Kreuzbeinhöhe von 140 Zentimetern. Bullen kommen auf 1.150 bis 1.300 Kilogramm Gewicht und 150 Zentimeter Kreuzbeinhöhe. Eine gute Milchleistung der Kühe sorgt für vitale, frohwüchsige Kälber, mit einer durchschnittlichen täglichen Zunahme beim Absetzen von 1.212 Gramm (männlich) beziehungsweise 1.088 Gramm (weiblich). Die Jährlinge erreichten Tageszunahmen von 1.346 beziehungsweise 964 Gramm (alle Leistungsangaben stammen aus der Feldprüfung 2009). Seit mehreren Jahren wird bei den Uckermärkern auf genetische Hornlosigkeit mit sehr gutem Erfolg gezüchtet. Dieses Merkmal soll weiter in der Population manifestiert werden.
Rindermäster loben die Uckermärker wegen ihrer Robustheit und dem guten Exterieur. Vom Fleischansatzvermögen reihen sie sich zwischen Charolais und Fleckvieh ein. Der Kalbeverlauf ist problemloser als bei Charolais. Aber Garanten für leichte Geburten sind auch die Uckermärker nicht mehr. Ein Zugeständnis an den größer gewordenen Rahmen sowie die entsprechende Körperkapazität. Zielgerichtete Zuchtarbeit und gutes Herdenmanagement sind - wie bei anderen Rassen auch - entscheidend.
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