MSD Gesundheitspreis für Innovation und mehr Behandlungsqualität
München (ots)
Zum siebten Mal hat das forschende Pharmaunternehmen MSD innovative und wegweisende Versorgungsprojekte mit dem MSD Gesundheitspreis gewürdigt. Aus 64 Bewerbungen hat eine prominent besetzte Jury sieben Versorgungsprojekte ausgewählt und mit einem Preisgeld von insgesamt 110.000 Euro geehrt. Erstmals in der Geschichte des MSD Gesundheitspreises wurde in diesem Jahr auch ein Publikumspreis in Höhe von 5.000 Euro verliehen. Die Schirmherrschaft übernahm Melanie Huml, Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege: "Der MSD Gesundheitspreis ist nicht nur eine Auszeichnung für ausgewählte Projekte, sondern auch Ansporn für andere, ihre Ideen ebenfalls in die Tat umzusetzen. Die Bandbreite der Teilnehmer ermöglicht einen Blick über den Tellerrand. Im gegenseitigen Austausch entstehen fruchtbare Lösungsansätze, die unser gesamtes Gesundheitssystem voranbringen und den Menschen in unserem Land helfen."
Die Zahl der Bewerberprojekte spiegelt die Notwendigkeit innovativer Versorgungslösungen wider: 64 Initiativen haben sich für den MSD Gesundheitspreis 2018 beworben. Zehn Projekte schafften es in die Endrunde, aus denen die Jury sieben Preisträger ausgewählt hat.
Die Jury-Entscheidungen im Überblick: - Rang 1 und Medizinische oder organisatorische Breakthrough Innovation / Leuchtturmprojekt: Helios Klinikum Berlin-Buch, Universitätsklinikum Ulm: Nationales Zweitmeinungsprojekt Hodentumor - Rang 2: MuM, Medizin und Mehr eG: elVi - Die elektronische Visite - Rang 3: Universitätsmedizin Greifwald, Klinik für Anästhesiologie: Sepsisdialog - Rang 3: Universitätsklinikum Frankfurt, KAIS: Patient Blood Management - Sonderpreis E-Health/Digitalisierung: VFTH e.V. und Rösch & Associates GmbH.: smart medicationTM - Sonderpreis Community Medicine/Arztnetze: Caritasverband Hannover e.V.: Straßenambulanz - Sonderpreis Stärkung der Patientenbeteiligung/Adhärenz: Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München
Der Jury-Gewinner
Der diesjährige erste Rang ging mit dem Projekt "Nationales Zweitmeinungsprojekt Hodentumor" an ein Leuchtturmprojekt für fallbezogene Zweitexpertise. Das Zweitmeinungsnetzwerk Hodentumoren ist ein Online-Konsiliarsystem, mit dem sich Urologen bei der Therapieplanung von einem spezialisierten Zweitmeinungszentrum beraten lassen können. "Der MSD Gesundheitspreis ist eine große Anerkennung und ermöglicht uns, das Selbstverständnis für diesen Prozess weiter auszubauen", freute sich Prof. Dr. med. Mark Schrader, Leiter des Zweitmeinungsprojekts Hodentumor.
Der Publikumspreis
Erstmalig standen alle zehn Finalisten für den Publikumspreis zur Wahl. Damit haben all diejenigen eine Stimme bekommen, die von den Lösungen profitieren sollen. 4.813 User haben online für ihren Favoriten abgestimmt. Gewinner ist der "Sepsisdialog", ein Qualitätsmanagementansatz, der durch schnelle Diagnostik und Aufklärung Menschenleben retten kann.
- Publikumspreis: Universitätsmedizin Greifwald, Klinik für Anästhesiologie: Sepsisdialog
MSD Gesundheitspreis 2018
"Wir hoffen, dass der MSD Gesundheitspreis einen Beitrag leisten kann, dass die vielen guten Ideen in diesem Land auch wirklich umgesetzt werden, Nachahmer und Mitstreiter finden, um so letztlich die Menschen in diesem Land ein Stückchen gesünder zu machen", sagte Dr. Susanne Fiedler, Managing Director von MSD Deutschland. Mit dem MSD Gesundheitspreis würdigt und fördert MSD seit 2012 herausragende Beispiele innovativer und effizienter Versorgungslösungen. Dabei werden nur Projekte prämiert, die bereits in der Versorgungsrealität umgesetzt und evaluiert wurden. "Innovative Versorgungskonzepte, deren klinischer Nutzen und gesundheitsökonomische Effizienz mit geeigneten Instrumenten evaluiert wurden, sind notwendig, um einerseits dem medizinischen Bedarf des einzelnen Patienten gerecht zu werden, andererseits übergeordnete Interessen in Gesundheitssystem und Gesellschaft zu berücksichtigen", sagte Jury-Mitglied Birgit Dembski, Fachbereichsleiterin Gesundheitspolitik im Mukoviszidose e. V. "Der MSD-Gesundheitspreis zeichnet Projekte aus, die vorbildhaft neue Wege in der Versorgung gehen und so als Modell für weitere Vorhaben dienen können."
Die Jury bestand aus Prof. Volker Amelung, Vorstandsvorsitzender Bundesverband Managed Care, Birgit Dembski, Fachbereichsleiterin Gesundheitspolitik, Mukoviszidose e.V., Dr. Rainer Hess, Rechtsanwalt, ehemaliger unparteiischer Vorsitzender des G-BA, Dr. Rolf Koschorrek, Berlin, Prof. Friedrich-Wilhelm Schwartz, ehemaliger Vorsitzender Sachverständigenrat Gesundheit, Prof. Peter C. Scriba, ehemaliger Direktor, Medizinische Klinik Innenstadt, Klinikum der Universität München, und Dr. Jutta Wendel-Schrief, Director Market Access, MSD.
Die Preisträger und Nominierten für den MSD Gesundheitspreis 2018 im Überblick
AOK Nordost: AOK Nordost - Versorgungsprogramm "Baby on time"
Baby on time ist ein Vorsorge- und Betreuungsprogramm für werdende Mütter - mit dem Ziel, Frühgeburten zu vermeiden. Die schwangeren Frauen erhalten zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen, um Risikofaktoren für Frühgeburten rechtzeitig zu identifizieren.
MuM - Medizin und Mehr eG: elVi - Die elektronische Visite
Die elektronische Visite (elVi) ermöglicht die Durchführung von Videosprechstunden und steigert so Effizienz und Effektivität in der Patientenversorgung. Beim Einsatz in Pflegeheimen können die Pflegekräfte bei Bedarf jederzeit Ärzte verschiedener Fachrichtungen hinzuziehen. Patienten müssen für Routinekontrollen keine anstrengenden Wege zum Arzt mehr auf sich nehmen.
Helios Klinikum Berlin-Buch; Universitätsklinik Ulm: Nationales Zweitmeinungsprojekt Hodentumoren
Mit dem Online-Konsiliarsystem können sich Urologen bei der Therapieplanung von einem spezialisierten Zweitmeinungszentrum beraten lassen. Alle Ärzte in Deutschland, der Schweiz und Österreich mit einem Hodentumor-Patienten können sich unentgeltlich an die Zweitmeinungszentren wenden. Seit Projektstart im Jahr 2006 hat sich bei 40 Prozent der Patienten die Therapie geändert - bei 30 Prozent davon hat sich der geplante Therapieumfangs reduziert.
Universitätsklinikum Frankfurt, KAIS: PBM - Patient Blood Management
Das medizinische Konzept versucht Blutverluste während eines Krankenhausaufenthalts so gut wie möglich zu vermeiden. Die mehr als 100 Einzelmaßnahmen basieren auf drei Säulen: der frühen Diagnose und Therapie von Blutarmut bereits vor dem Krankenhausaufenthalt, der Minimierung des Blutverlusts sowie fremdblutsparenden Maßnahmen während des Krankenhausaufenthalts und dem rationalen Einsatz von Blutkonserven.
Universitätsmedizin Greifswald, Klinik für Anästhesiologie: Sepsisdialog
Das Projekt will die Sterblichkeit bei Sepsis reduzieren. Neben zahlreichen Schulungs- und Aufklärungsmaßnahmen zur Prävention, Diagnose und Therapie setzt das Projekt vor allem auf eine Optimierung der mikrobiologischen Diagnostik. Die Universitätsklinik Greifswald verfügt über eine patientennahe Schnelldiagnostik, die innerhalb von ein bis sechs Stunden Ergebnisse liefert (bisher 24 bis 48 Stunden).
VFTH e.V.; Rösch & Associates GmbH: smart medicationTM
Im digitalen Tagebuch dokumentieren Hämophilie-Patienten schnell und unkompliziert die tägliche Substitution mit dem lebenswichtigen Gerinnungsfaktor - per Smartphone-App oder auf dem Computer. Blutungen und damit verbundene Schmerzen können leicht erfasst und Schwellungen auch fotografiert werden. Die Daten stehen dem behandelnden Arzt unmittelbar zur Verfügung.
Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München:
Seit 2004 betreut die Stiftung Familien mit unheilbar kranken und lebensbedrohlich schwersterkrankten Ungeborenen, Neugeborenen, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in ganz Bayern. Ziel ist es, den Familien in dieser schwierigen Zeit eine feste Stütze zu sein. An erster Stelle steht die Sicherung der medizinischen und therapeutischen Versorgung, aber auch die Geschwisterkinder und die Eltern werden umfassend betreut.
Caritasverband Hannover e.V.: Straßenambulanz
Schnelle und unbürokratische Versorgung von Wohnungslosen und Menschen an der Armutsgrenze - dazu fahren ehrenamtlich tätige Ärztinnen und Ärzte, Begleitpersonen und Fahrer mit einem entsprechend ausgestatteten Ambulanzfahrzeug soziale Brennpunkte in der Stadt Hannover an. Die Versorgung erfolgt im Fahrzeug, in den Räumen von Tagestreffpunkten oder Unterkünften für Wohnungslose. Langfristiges Ziel: die Reintegration der Betroffenen in die medizinische Regelversorgung.
Monks Ärzte-im-Netz GmbH; BVKJ Bayern - Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.; PaedNetz Bayern e.V.: Telemedizin mit der PraxisApp "Mein Kinder- und Jugendarzt"
Mit der App können Ärzte schnell und unkompliziert Praxisinformationen oder Terminerinnerungen auf das Smartphone der Patienten schicken, eine Online-Sprechstunde anbieten oder mithilfe von digitalen Tagebüchern chronische Krankheitsverläufe beobachten. Ärzte und Praxisteams können ihre Ressourcen effizienter für die Versorgung der Patienten einsetzen. Patienten und Eltern sparen sich zeitaufwändige Praxisbesuche. Bisher nutzen bereits 190.000 Patienten die App.
Klinikum der Universität München, Institut für Allgemeinmedizin; Deutsches Herzzentrum München: Klinik an der TUM; Hausärztliche Gemeinschaftspraxis Martinsried: VEmaH - Versorgungssituation von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern durch Allgemeinärzte, Hausärzte oder Allgemein-Internisten
Auf Grundlage der Daten der VEmaH-Studie sollen Maßnahmen entwickelt werden, die das Bewusstsein für die Probleme von Patienten mit angeborenen Herzfehlern erhöhen - bei Betroffenen, Allgemeinärzten, Familienangehörigen und in der Gesellschaft allgemein. Ziel ist es, möglichst viele der 300.000 Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler in Deutschland an EmaH-zertifizierte Spezialisten oder Zentren anzubinden um somit eine optimierte Versorgung und Nachsorge sicherzustellen.
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