All Stories
Follow
Subscribe to pro psychotherapie e.V.

pro psychotherapie e.V.

Trauern gehört zum Leben - Wann psychotherapeutische Unterstützung sinnvoll ist

München (ots)

Der Verlust von geliebten Menschen durch den Tod trifft jeden anders. Abhängig von Alter, Todesart, familiärer Rolle, Nähe des Arbeitskollegen oder Enge der Freundschaft reagieren wir unterschiedlich. Auch wenn in unserer schnelllebigen Gesellschaft ein Trauerjahr nicht mehr "in" ist, benötigen wir Rituale und Zeit, um von unseren Lieben in Ruhe Abschied zu nehmen. Viele sind erstaunt über die eigenen psychischen und oft sogar körperlichen Reaktionen, in denen sich die Trauer zeigt. Obwohl "Trauern" in allen Kulturen gesellschaftlich anerkannt ist, kommen einige mit dem Ausmaß der eigenen Reaktionen nicht klar. Spätestens ab diesem Punkt, wenn Trauer überzogen oder trotz enger Beziehung zum Toten komplett negiert wird, ist psychotherapeutische Unterstützung notwendig.

Obwohl jeder Hinterbliebene höchst individuell trauert, durchläuft der Trauerprozess im Normalfall vier Phasen: Zuerst soll der tatsächliche Verlust des verstorbenen Menschen akzeptiert werden. Danach sollen die Emotionen und die seelischen und/oder körperlichen Schmerzen ihren Raum erhalten. Anschließend können sich die Hinterbliebenen darauf einstellen, dass sie Aufgaben des Verstorbenen - im Sinne alltäglicher Arbeitsteilung - an andere abgeben können. Zu guter Letzt gestattet man sich selbst, die emotionale Bindung zu lockern, in neue Beziehungen zu investieren und den Toten auch in seinen eigenen Gefühlen loszulassen. Wenn der Trauerprozess in einer dieser Phasen für einen längeren Zeitraum stagniert, also letztendlich nie ganz abgeschlossen wird, ist es möglich, dass eine solche Blockade zu einer psychischen Störung führt, die therapeutischer Unterstützung bedarf.

Hinterbliebenenberatung und psychotherapeutische Ansätze können Bestandteile der Trauerbewältigung sein. Insbesondere therapeutische Ansätze lassen sich stark an den persönlichen Kontext des Hinterbliebenen anpassen. Im Grunde sind alle gängigen psychotherapeutischen Verfahren geeignet, um dem Verlust - der manchmal an ein Trauma grenzt - zu begegnen. Vor allem Psychoanalyse, Psychodrama und Verhaltenstherapie gelten als hilfreich. Darüber hinaus gibt es speziell für den Trauerfall entwickelte therapeutische Begleitmöglichkeiten. Unter anderem helfen dem Trauernden die Regrief-Therapie (Beendigung von Ersatzhandlungen) oder die Einführung von Ritualen.

Ansprechpartner Presse:

Ulrike Propach
Kommunikationsmanagement
Tel. 08342 - 91 83 471
Fax 08342 - 91 83 473
Mobil 0178 - 41 55 391
presse@therapie.de


Ansprechpartner therapie.de:
"pro psychotherapie e.V."
Dipl.-Psych. Fritz Propach
Landwehrstr. 35
80336 München
Tel. 089 - 72 99 75 36
Fax 089 - 72 99 75 38
psyche@therapie.de
www.therapie.de

Original content of: pro psychotherapie e.V., transmitted by news aktuell

More stories: pro psychotherapie e.V.
More stories: pro psychotherapie e.V.
  • 11.10.2016 – 09:51

    "Hab' Dich doch nicht so" - Diagnose "Somatoforme Störung"

    München (ots) - Wie oft hört man von Freunden oder Familienmitgliedern: "Jetzt hab' Dich doch nicht so, Du bist ja gar nicht krank." Die Realität aber ist, dass rund 13 Prozent der Deutschen an "somatoformen Störungen" leiden, davon sind wiederum 60% Frauen und 40% Männer. Diese Menschen haben über ein halbes Jahr lang sicht- ...

  • 21.09.2016 – 10:05

    Diagnose Demenz - was nun?

    München (ots) - Auch wenn Demenzen zu den häufigsten Erkrankungen im höheren Lebensalter zählen, ist die Diagnose für viele ältere Menschen und deren Angehörige dennoch eine Herausforderung, denn sie verändert das Leben massiv. Zurzeit sind in Deutschland etwa sechs Prozent der Bevölkerung über 65 Jahren von einer Demenz betroffen. Als Folge einer Erkrankung des Gehirns ...