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TV-Tipp: "Die Toten von Starnberg"- RTLZWEI-Dokumentation über einen grausamen Dreifachmord mit schockierenden Einblicken in die Welt der Täter

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München (ots)

Anmoderationsvorschlag: Sie haben es vielleicht schon gehört: Einer der spektakulärsten Prozesse der jüngsten Zeit, der um den Dreifachmord an einer Familie aus Starnberg, ist nach rund anderthalb Jahren beendet. Das Landgericht München II verurteilte den Hauptangeklagten Max B. zu 13 Jahren Jugendstrafe und seinen Komplizen Samuel V. zu 8 Jahren und sechs Monaten. Was hinter der brutalen Tat steckt, die anfangs wie ein Familiendrama aussah, sehen Sie am 18. März ab 20:15 Uhr in der zweiteiligen Dokumentation "Die Toten von Starnberg" exklusiv bei RTLZWEI. Als Expertin mit in der Doku dabei ist auch Christa von Bernuth, die Autorin des True-Crime-Thrillers "Spur 33", der auf diesem Fall basiert, hallo.

Begrüßung: "Hallo!"

1. Frau von Bernuth, für alle, die diesen Fall, der im Januar 2020 begann, nicht so verfolgt haben: Was war damals die Ausgangslage?

O-Ton 1 (Christa von Bernuth, 31 Sek.): "Also die Polizei hat am 12. Januar 2020 in einem Einfamilienhaus im oberbayerischen Starnberg drei Leichen gefunden - und zwar die des 21-jährigen Vincent von P. und seiner Eltern. Alle drei waren aus nächster Nähe erschossen worden, und zunächst ging man von einem Familiendrama aus, weil der Sohn die Tatwaffe in der Hand hatte, weil er nur einen Schuss im Kopf hatte, während die Eltern mit mehreren Schüssen erschossen worden waren - und weil Vincent ein Waffennarr war, der unter sozialen Störungen gelitten hat."

2. Die Polizei hat aber weiter ermittelt, weil es ein paar Ungereimtheiten gab, die gegen ein Familiendrama mit anschließendem Selbstmord sprachen. Wie kam es dazu?

O-Ton 2 (Christa von Bernuth, 41 Sek.): "Das Handy des ermordeten Vincent war verschwunden. Und es gibt keinen Erwachsenen, der kein Handy hat, also da musste irgendwo ein Handy sein. Alles Mögliche hat nicht gepasst, und so sind sie mit ihren Ermittlungen auf Max B. und seinen Freund Samuel V. gestoßen, sind zu seiner Wohnung gefahren und haben ihn wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz erstmal verhaftet, wie sie ein sehr umfangreiches Waffenlager bei ihm gefunden haben. Und dann haben sie im Polizeiauto erfahren, von Max selbst, der hat ein Spontangeständnis abgelegt, dass er die dreiköpfige Familie ermordet hat. Und das war natürlich eine absolut spektakuläre Wende, mit der überhaupt niemand gerechnet hatte."

3. Zwischen Max B. und Samuel V. gab es ein Abhängigkeitsverhältnis, außerdem war Max B. eng befreundet mit dem ermordeten Vincent von P. - und alle drei waren Mitglieder einer ganz besonderen Clique. Was ist denn da der Hintergrund?

O-Ton 3 (Christa von Bernuth, 52 Sek.): "Diese Clique von Heranwachsenden war extrem problematisch. Also im Mittelpunkt stand Vincent von P., der sozial wirklich starke Störungen hatte und dabei auch noch ein Waffennarr war. Diese Kombination war explosiv und das Ganze hätte wahrscheinlich früher oder später sowie in einem Desaster geendet. Deswegen ist diese ganze Geschichte auch so wahnsinnig spektakulär geworden, weil Max. B hat ja

gesagt in seinem Spontangeständnis, dass Vincent von P. einen Amoklauf geplant hätte und dass er ihn deswegen umgebracht hätte. Und Tatsache ist, dass sowohl das Gericht als auch die Staatsanwaltschaft diese Begründung geglaubt haben. Und ich glaube sie auch! Diese Gemengelage war einfach von Anfang an wirklich wahnsinnig gefährlich und konnte eigentlich nur in einem Drama enden."

4. Und was sagen sie jetzt zu dem Urteil?

O-Ton 4 (Christa von Bernuth, 46 Sek.): "Also nachvollziehbar ist die Verurteilung von Max B. zu 13 Jahren, weil dieser Mord natürlich extrem brutal war. Schwierig finde ich, dass auch Samuel V. wegen Mordes verurteilt wurde, zwar nur zu acht Jahren, aber eben wegen Mordes. Und das leuchtet mir nicht so ganz ein, weil Samuel V. hat möglicherweise tatsächlich, darauf weisen viele Indizien hin, von diesem Mord vorher gewusst, was ihn schon schuldig macht. Aber von einem Mord zu wissen und den Täter, so wie es geschehen ist, zum Tatort zu fahren und ihn danach wieder abzuholen, das ist für mich ein derart riesiger Unterschied zu der Person, die diesen Mord tatsächlich begangen hat, dass mir das Urteil im Nachhinein Bauchschmerzen bereitet.

5. Noch tiefere Einblicke in diesen Fall geben Sie in Ihrem Buch "Spur 33", das bereits vor Verkündung des Urteils erschienen ist. Wie unterschiedet sich denn Ihre Geschichte von dem realen Fall?

O-Ton 5 (Christa von Bernuth, 37 Sek.): "Ich bin in 'Spur 33' sehr nah an diesem Fall geblieben, habe allerdings eine alternative Auflösung, die im Urteil nicht zum Tragen kam. Und diese alternative Auflösung richtet sich danach, dass ich das Gefühl habe, dass tatsächlich noch eine dritte Person eine Rolle gespielt haben könnte und dass vielleicht Vincent von P. gar nicht unbedingt die Person war, die ermordet werden sollte. Und darauf weisen Indizien hin, also ich habe mir das nicht aus den Fingern gesogen, um das Ganze ein bisschen aufregender zu machen, sondern ich glaube tatsächlich daran, dass es so gewesen sein könnte."

6. Sie sind als Expertin auch in der RTLZWEI-Dokumentation "Die Toten von Starnberg" zu sehen. Warum lohnt es sich, da mal am 18. März reinzuschauen?

O-Ton 6 (Christa von Bernuth, 14 Sek.): "'Die Toten von Starnberg' ist mit Sicherheit eine wahnsinnig spannende Doku, weil auch sehr viele Zeugen befragt wurden. Und ich freue mich sehr, dass ich da ein Teil davon sein darf, weil ich mir sicher bin, dass das ganz toll und wahnsinnig spannend geworden ist."

Christa von Bernuth über die Hintergründe des spektakulären Starnberger Dreifachmord-Prozesses und die Motive der Täter. Besten Dank für das Gespräch!

Verabschiedung: "Ich danke Ihnen!"

Abmoderationsvorschlag: Mehr über die Welt der Täter sowie deren Hintergründe und Motive sehen Sie am 18. März ab 20:15 Uhr in der zweiteiligen Dokumentation "Die Toten von Starnberg" exklusiv bei RTLZWEI.

Pressekontakt:

RTLZWEI Consumer PR
Florian Neumann
TEL +49 (0)89 64185-6506
Florian.Neumann@RTL2.de

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