Neue Herausforderungen für den Syndikus 12. EUROFORUM-Jahrestagung für Inhouse Counsel "Unternehmensjuristentage 2008" 19. und 20. Februar 2008, InterContinental, Berlin
Düsseldorf (ots)
Das "Legal Professional Privilege" (LPP) schützt die schriftliche Kommunikation zwischen Anwalt und Mandant, insbesondere bei Durchsuchungen, Beschlagnahmen und anderen Zwangsmaßnahmen, die von der Europäischen Kommission ergriffen werden, wenn der Verdacht von Wettbewerbsverstößen besteht. Im September dieses Jahres hat die Erste Erweiterte Kammer des Europäischen Gerichts Erster Instanz (EuG) die europarechtliche Ausweitung des Anwaltsgeheimnisses auf Syndikusanwälte (bzw. Unternehmensjuristen) abgelehnt.
In seiner aktuellen (nicht rechtskräftigen) Entscheidung betont das EuG, dass Syndikusanwälte sich nicht auf das LPP berufen können. In den Rechtsordnungen der Mitgliedstaaten sei keine klar überwiegende Tendenz zu erkennen, den Syndikusanwalt dem externen Anwalt gleichzustellen. Das EuG sah deshalb keinen Grund, einem Syndikusanwalt auf europäischer Ebene mehr Rechte einzuräumen als einzelne Mitgliedstaaten dies tun. (Quelle: Handelsblatt 24.10.07, Seite 22)
Über die Rolle des Syndikus im internationalen Umfeld berichten Rechtsexperten ausführlich auf der 12. EUROFORUM-Jahrestagung "Unternehmensjuristentage 2008" (19. und 20. Februar 2008, InterContinental, Berlin). Warum für Unternehmensjuristen das "Legal Professional Privilege" (LPP) nicht gilt und ihre Unterlagen nicht dem Berufsgeheimnis unterliegen, erläutert Dr. Michael Esser-Wellié (Freshfields Bruckhaus Deringer). Peter Frick (Nestlé SA, Vevey) wagt den "Blick von außen" auf deutsche Unternehmensjuristen und geht auf das Image deutscher Rechtsabteilungen ein.
Schutz vor externer und interner Bedrohung Neue Aufgaben für die Rechtsabteilungen sieht Dr. Sebastian Biedenkopf (Maxingvest AG, vormalsTchibo Holding) und stellt das Risikomanagement als Herausforderung für Inhouse-Counsel vor. Viele Unternehmen sehen die Erfüllung der Compliance-Richtlinien als reinen Kostenfaktor und unterschätzen den Nutzen solcher Programme. Wie wichtig Compliance ist, ist ein weiteres Thema des etablierten Syndikus-Treffs. Anhand von Praxis-Beispielen stellen Vertreter der Deutschen Bahn AG und Fresenius Medical Care Management AG ihre Compliance Strukturen vor und gehen dabei auf umfassende Compliance-Systeme als Teil des Risikomanagements ein. Weiter erläutern sie internationale, gesetzliche und regulatorische Vorgaben und geben Hinweise zur aktuellen Lage der Wirtschaftskriminalität.
Mergers und Acquisitions Die Herausforderungen für Rechtsabteilungen bei komplexen Transaktionsprozessen wie Mergers und Acquisitions stellen Dr. Armin Brendle (Landesbank Baden-Württemberg) und Frank A. Dassler (Adidas Group) dar. Im Detail erläutern sie anhand von Fallbeispielen kartellrechtliche Hürden, den Code of Conduct, Change of Control-Klauseln und die Bedeutung von Briefing, Kommunikation und abteilungsübergreifender Zusammenarbeit.
Im Anschluss an die Jahrestagung finden parallele Workshops statt, in denen sich die Teilnehmer über Spezialthemen wie aktuelle gesellschaftsrechtliche Fragen der AG-Rechtsabteilung oder die Bedeutung der Rechtsabteilung als Bestandteil eines Shared Service Center informieren können.
Das ausführliche Programm ist im Internet abrufbar unter: http://www.euroforum.de/ots-juristen08
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