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Krebsbehandlung: Versorgungsgrenzen lösen sich auf
EUROFORUM-Konferenz "Onkologie" am 6. und 7. August 2008 in Frankfurt am Main, Mövenpick Hotel Frankfurt-City

Düsseldorf (ots)

Im Kampf gegen Krebs geht Deutschland neue
Wege: In onkologischen Zentren werden Forschung und 
Patientenversorgung enger miteinander verzahnt, während immer mehr 
allgemeine Kliniken die Onkologie als Geschäftsfeld entdecken. Die 
EUROFORUM-Konferenz "Onkologie" (6. bis 7. August 2008 in Frankfurt) 
beleuchtet die neuen Versorgungsstrukturen, die Qualität sowie die 
Finanzierbarkeit neuer Behandlungen aus der Perspektive aller 
Beteiligten. Ärzte und Kliniken kommen ebenso zu Wort wie 
Krankenkassen, Forschungseinrichtungen und Patientenvertreter. Das 
Programm ist abrufbar unter: www.euroforum.com/ots-onkologie08.
Onkologie in Deutschland: Budgetdruck contra Patientenheil
"Manche onkologische Behandlung eines Patienten verliefe anders, 
wenn nicht jeder auf das Budget achten müsste", sagte Wilfried 
Jacobs, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland-Hamburg, auf einer 
vergangenen EUROFORUM-Konferenz zum Thema Onkologie. Dr. Johannes 
Bruns, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), 
bestätigte gegenüber EUROFORUM: "Leider gibt es immer mehr Beispiele,
die zeigen, dass Kosten höher bewertet werden als die medizinischen 
Inhalte der Versorgung. Sie weisen den Weg zur Rationierung." Als 
Vorsitzender der diesjährigen Onkologie-Konferenz beschreibt er in 
seinem Vortrag die Rahmenbedingungen der onkologischen Versorgung, 
die Studienfinanzierung durch die GKV und die Auswirkungen der 
Kosten-Nutzen-Bewertung.
Krebsbehandlung - ambulant oder stationär?
"Früher erforderten Therapien meist stationäre Aufenthalte", 
erinnert sich der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für 
Hämatologie und Onkologie, Dr. Friedrich Overkamp, im Gespräch mit 
EUROFORUM. "Patienten wurden aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen 
und hatten eine geringere Chance, krankheits- und therapiebedingte 
Härten zu überwinden." Heute könnten jedoch bis zu 90 Prozent aller 
gängigen Therapien ambulant durchgeführt werden. Overkamp, selbst 
Onkologe und Hämatologe, behandelt in seiner Praxis in Recklinghausen
pro Quartal 1 300 Krebspatienten. Und beobachtet einen Trend: "500 
000 Patienten werden derzeit in Deutschland von 500 Praxen betreut, 
und die Tendenz steigt." Grenzen der ambulanten Krebsversorgung sieht
der Arzt nur bei Krankheitsfällen, in denen der Allgemeinzustand oder
Begleiterscheinungen der Therapie einen stationären Aufenthalt oder 
eine Operation erfordern. Auf der EUROFORUM-Konferenz erläutert er 
seine Visionen für die Onkologie der nächsten Dekade. Die 
Perspektiven der ambulanten onkologischen Versorgung und die 
Möglichkeiten einer sinnvollen Aufteilung zwischen niedergelassenen 
Ärzten und stationärem Sektor nimmt Prof. Dr. Wolfgang Knauf (BNHO - 
Berufsverband der niedergelassenen Hämatologen und Onkologen e.V.) 
unter die Lupe. Nach Paragraph 116b SGB V dürfen nun auch Kliniken 
spezialisierte Leistungen ambulant erbringen. Wie sich die 
Kliniköffnung auf die Onkologie auswirkt, erörtert Dr. Detlef Schmidt
(Spitzenverband Bund der Krankenkassen).
Qualität der Patientenversorgung
Für eine bessere Zusammenarbeit zwischen allen Disziplinen hat 
sich der DKG-Präsident Michael Bamberg auf dem diesjährigen 
Krebskongress in Berlin ausgesprochen: "Es wird zu viel therapiert, 
ohne andere Fachdisziplinen einzubeziehen." Qualitätsdefizite seien 
die Folge. Abhilfe solle ein Dreistufenmodell schaffen, an dessen 
Spitze so genannte Comprehensive Cancer Center stehen. Während 
Organkrebszentren und klinische Zentren die Behandlung, Koordination,
psychosoziale Versorgung und Reha übernehmen, sollen onkologische 
Zentren für den Wissenstransfer aus der Forschung in den 
Behandlungsalltag sorgen. (Ärzte Zeitung, 26.2.2008) Prof. Dr. Jürgen
Wolf, Leiter des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) in Köln, 
schildert auf der EUROFORUM-Konferenz die Vorteile der Zentrenbildung
und berichtet, wie in seinem Haus Grundlagenforschung und 
medizinische Praxis verknüpft werden. Im Tumorzentrum Ludwig 
Heilmeyer Freiburg sollen Forschungsprogramme, die Gruppen aus der 
medizinischen und biologischen Fakultät sowie des 
Max-Planck-Instituts für Immunbiologie einschließen, "den Weg neuer 
Erkenntnisse vom Labor zum Krankenbett verkürzen", wie der Direktor 
des Zentrums, Prof. Dr. Oliver G. Opitz, betont. Die Qualität der 
Behandlung werde durch Dokumentation und Langzeitbeobachtung 
kontrolliert und in ein Klinisches Krebsregister eingebunden. 
(Quelle: www.tumorzentrum-freiburg.de) In einer Expertenrunde wird 
Opitz gemeinsam mit Dr. Friedrich Overkamp, Prof. Dr. Ferdinand 
Hofstädter (Kooperationsverbund Qualitätssicherung durch Klinische 
Krebsregister KoQK) und Steffen Theobald (Wissenschaftliche 
Gesellschaft für Förderung der Patientenkompetenz) über die Qualität 
der Krebsversorgung in Deutschland diskutieren.
Versorgungssicherung durch Forschung
Den Forschungsstandort Deutschland beleuchtet Prof. Dr. Guido 
Adler, Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Ulm. Als Mitglied 
im Gesundheitsforschungsrat des Bundesministeriums für Forschung und 
Bildung erarbeitete er eine Roadmap, die der Behörde Empfehlungen für
die Zukunft der Gesundheitsforschung gibt. Die Möglichkeiten zur 
Verbesserung der Prognose von Krebspatienten seien noch nicht 
ausgeschöpft, heißt es darin. Zwar hätten sich für einige 
Krebserkrankungen die Chancen der Patienten auf eine dauerhafte 
Heilung in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren deutlich verbessert. 
Auch habe die Fünfjahresüberlebensrate bei Brust- und Darmkrebs dank 
einer optimierten Diagnostik und neuer Behandlungsansätze auf über 50
Prozent gesteigert werden können. Doch seien nun weitere 
wissenschaftliche Anstrengungen notwendig: Die Erkenntnisse aus der 
biomedizinischen Grundlagenforschung müssten in die klinische 
Anwendung umgesetzt werden. Außerdem sei es notwendig, die 
interdisziplinäre Zusammenarbeit durch die Bildung von Tumorzentren 
zu verbessern.
Der Leiter des Geschäftsbereichs Onkologie bei Bayer Vital, Dr. 
Erich Enghofer, wird sich zum Wettbewerb im Markt der innovativen 
Krebstherapeutika äußern. In einem weiteren Expertenpanel wird die 
Frage erörtert, welche Therapien künftig noch finanziert werden. 
Neben Dr. Erich Enghofer und CIO-Leiter Prof. Dr. Jürgen Wolf wird 
Dr. Frank Heimig (InEK) daran teilnehmen.
Prof. Dr. Herbert Rebscher, Vorstandsvorsitzender der DAK, 
erläutert die künftige Ausrichtung der onkologischen Versorgung und 
des Zytostatika-Vertriebs aus Sicht der Krankenkassen.
Das vollständige Programm ist im Internet abrufbar unter:
www.euroforum.com/ots-onkologie08

Pressekontakt:

Romy König
Presseabteilung
EUROFORUM Deutschland GmbH
Westhafenplatz 1
60327 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0) 69/244-327-3391
Fax: +49 (0) 69/244-327-4391
Mailto:romy.koenig@informa.com
www.euroforum.de

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