Erwartungen an den Gas-Wettbewerb nehmen zu 14. EUROFORUM-Jahrestagung "Erdgas 2008" 13. bis 15. Oktober 2008, Sofitel Berlin Schweizerhof
Berlin/Düsseldorf (ots)
Berlin/Düsseldorf, Oktober 2008. Mit einer Preissteigerung von 14,6 Prozent im Vergleich zum Juni 2007 treiben die aktuellen Gaspreise die Teuerungsrate bei Verbraucherpreisen weiter an. Die Gasunternehmen kämpfen mit hohen Beschaffungs- und Explorationskosten, mit den Regulierungsvorgaben und der Diskussion um die eigentumsrechtliche Entflechtung ihrer Netze. Kurz nach Beginn des Gaswirtschaftsjahres 2008/2009 diskutieren auf der 14. EUROFORUM-Jahrestagung "Erdgas 2008" (13. bis 15. Oktober 2008, Berlin, http://www.erdgas-forum.com/?ots-08 ) führende Vertreter der Gaswirtschaft über die aktuellen Preis-Entwicklungen und ihre Erwartungen an den langsam auflebenden Gaswettbewerb.
Drei Jahre Gasmarktregulierung
Eine deutliche Belebung des Wettbewerbs im Haushaltskundensegment des Gasmarktes erwartet die Bundesnetzagentur (BNetzA) von den seit dem 1. August 2008 gültigen Vorgaben für den Lieferantenwechsel Gas. Während auf der Industriekundenebene 2007 eine Wechselquote von etwa fünf Prozent erreicht wurde, wechselten nur ein Prozent der Haushaltskunden. Durch die einheitliche Umsetzung des Zwei-Vertragsmodells seit Oktober 2007 und die weitere Reduzierung der Marktgebiete hätten sich die Gasunternehmen bereits stärker auf den Wettbewerb eingestellt und Absatzmärkte geöffnet, stellte die BNetzA in ihrer Zwischenbilanz nach drei Jahren Gasmarktregulierung fest. Der Vizepräsident der BNetzA, Johannes Kindler, beschreibt die Erfolgsgeschichte des Zwei-Vertragsmodells und geht auf den Stand der Vorbereitungen für die Anreizregulierung ein.
Ab dem 1. Oktober 2008 wird es durch den Zusammenschluss der Marktgebiete von E.ON Gastransport und bayernets sowie durch die Errichtung eines gemeinsames Marktgebietes durch GVS Netz, Eni Gas Transport Deutschland und Gaz de France Deutschland Transport nur noch sechs Marktgebiete für H-Gas und zwei Marktgebiete für L-Gas geben. Stephan Kamphues (E.ON Gastransport) berichtet von der Zusammenarbeit in den gemeinsamen Marktgebieten und geht auf die Herausforderungen des grenzüberschreitenden Gastransportes ein.
Versorgungssicherheit
Die europäische Versorgungssicherheit mit Erdgas angesichts der abnehmenden Kapazitäten in den Niederlanden und Großbritannien und der zunehmenden Abhängigkeit von russischem Gas ist ein weiteres Thema. Die Notwendigkeit der Diversifizierung und die Möglichkeiten durch LNG und eine vertikale Ausweitung eines Gasunternehmens betont Dr. Wolfgang Peters (RWE Supply & Trading). Die Bedeutung der Ostsee-Pipeline für die europäische Gasversorgung beschreibt Henning Kothe als Vertreter des Nord Stream Konsortiums. Die Frage, wann es einen Marktpreis für Gas geben wird und unter welchen Einflussfaktoren heute die Gaspreise stehen, beantwortet Dr. Gerhard König (WINGAS). Die künftige Rolle Deutschlands als Drehscheibe für europäisches Gas und die Perspektiven für einen europäischen Gas-Binnenmarkt erläutert Henning R. Deters (E.ON Ruhrgas).
Einen Überblick über die aktuellen kartellrechtlichen Verfahren in der Gaswirtschaft und über die Anwendung des neuen § 29 GWB gibt Dr. Felix Engelsing (Bundeskartellamt). Die Herausforderungen auf dem Regel- und Ausgleichsenergiemarkt im neuen Geschäftsjahr ist ein weiterer Schwerpunkt der Konferenz.
Gashandel legt zu
Die aktuellen Entwicklungen im Gashandel greift traditionell der dritte Tag der EUROFORUM-Jahrestagung auf. Im Juli erreichte der Gashandel an der EEX mit einem Tagesvolumen am Spotmarkt von 7.680 MWh (15.7.2008) und am Terminmarkt von 723.150 MWh (22.07.2008) eine Rekordmarke. Oliver Maibaum (EEX European Energy Exchange AG) schaut auf das erste Jahr des börslichen Gashandels zurück und erläutert die Pläne der EEX für stärkere Handelsaktivitäten.
Das vollständige Programm unter: http://www.erdgas-forum.com/?ots-08
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