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Mobilfunk-Markt Deutschland
UMTS-Markt Deutschland: Unsicherheit für 55 Mio. Kunden

Königswinter (ots)

Vor allem unsicher sind die Aussichten
derzeit für die deutsche Mobilfunkbranche, so der Tenor der
Diskussionen heute morgen auf der Euroforum-Jahrestagung "Telecom
Trends" in Königswinter bei Bonn. Die Technik (Netz und Geräte) lässt
auf sich warten, politische Unsicherheiten, Terror und Krisen lähmen
die wirtschaftliche Effizienz und die Konsum- und
Investitionstätigkeit, die Anlaufkosten sind durch die Lizenzen
immens und all das bei zunehmend gesättigtem Markt. Eine nachhaltige
Neuausrichtung der Geschäftsmodelle im Mobilfunk hält daher Martin
Gutberlet, Leiter des Bereiches Mobile Stratey für Telekommunikation
bei der KPMG Consulting AG für angebracht. Der Unternehmensberater
erwartet eine vermehrte Aufspaltung der Geschäftsbereiche der
Anbieter und Konzentration auf die drei Kernkompetenzen Content
(kreative Erstellung, Aggregation und Management von Inhalten und
Durchführung von Transaktionen), Service (Bereitstellung innovativer
Dienste oder Service-Bündel und deren Abrechnung über das Netz) sowie
Netze (Aufbau, Wartung, Betrieb und Steuerung von TK-Netzen für Daten
und Sprache).
Eine neue von Oracle auf der Euroforum-Tagung erstmals
veröffentlichte Studie zur Nutzung neuer Dienste im Mobilfunk
spiegelte dabei sehr wohl die Bereitschaft der Mobiltelefonierer
wieder, für neue Dienste auch mehr zu bezahlen. "Das Spektrum reicht
von 20 Mark zusätzlich im privaten Bereich bis zu 500 Mark und mehr
im beruflichen Bereich", erklärte Harald Wulfken, Marketing Manager
Telecommunications Industry bei der Oracle Deutschland GmbH. Als
Voraussetzung für eine vermehrte Nutzung nannten die Probanten
insbesondere Angebote zu E-Mail und Portal-Abfrage, höhere Sicherheit
bei der Nutzung, großes Display sowie eine standardisierte
Schnittstelle für die verschiedenen mobilen Geräte.
Nach Ansicht von Dietrich Beese, Vorstand Finanzen und
Administration (CFO) bei Viag Interkom GmbH & Co. KG, werden in 2010
mehr als 70 Prozent der Bevölkerung UMTS nutzen. Die Penetration wird
dabei 100 Prozent deutlich übersteigen (125%), da der Kunde künftig
über mehrere SIM-Karten für verschiedene Endgeräte verfügen wird.
Erste Angebote zu UMTS wird es von Viag Interkom aber frühestens 2002
bzw. Anfang 2003 geben. 2001 rechnet Interkom mit rund 55 Mio. Kunden
deren durchschnittlicher Umsatz (ARPU Average Revenue per User) etwa
80 bis 100 DM mtl. (265 Mb) betragen soll.
"Der UMTS-Markt braucht neue Service Provider", gab sich Dr.
Ralf-Peter Simon, Geschäftsführer des Münsteraner Service Providers
Hutchison Telecom GmbH, überzeugt. Dr. Simon sieht für Provider eine
neue Rolle als sogenannter "Infomediary". In dieser Rolle versteht
sich Hutchison als Agent und Mittler zwischen klar definierten
Kundengruppen und den diversen Dienste-Anbietern. Der Provider ist
dabei Wertschöpfungspartner nicht nur für Netzbetreiber sondern
insbesondere für Content und Application Provider. Er wird sich dabei
nur noch auf Leistungen konzentrieren, die er auch tatsächlich mit
seinen Kunden abrechnen kann ("bill it or kill it"). "Die Leistungen
müssen für den Kunden maßgeschneidert, aktuell, einfach und vor allem
preiswert sein", so der Hutchison-Chef. Die Transformation zu dieser
neuen Art von Provider hat laut Dr. Simon dabei längst begonnen.
GSM-Marktanteile der Mobilfunkanbieter in Deutschland heute
   (Quelle: Viag Interkom 11/01)
in %         total in Mio.
   T-Mobil (D1)         40,7             22,5
   D2-Vodafone          39,6             21,9
   E-Plus               13,6              7,5
   Viag Interkom         6,1              3,4
Verlagerung der Wertschöpfung im Mobilfunk
   (Prozentpunkte, Quelle: Debitel 11/01)
GSM             UMTS
   Inhalte               2               38
   Mehrwertdienste       3               12
   Service Provision    23               25
   Netzbetrieb          72               25
www.LexiKom.de: Neue Anbietergruppen bei UMTS
Virtuelle Mobilfunk-Netzbetreiber (MVN)
Anbieter, die eigene USIM-Karten herausgeben,
UMTS-Infrastrukturelemente betreiben und UMTS-Dienste spezifizieren,
aber nicht über UMTS-Frequenzen für das Zugangsnetz verfügen. Daher
werden sich in diesem Segment vornehmlich Reseller von Mobilfunk- und
Festnetz-Angebote oder Handelsunternehmen positionieren. Ihr Geld
verdient diese Anbietergruppe mit Minutenentgelten für Sprachdienste,
Volumen- oder Pauschalentgelte für Datendienste oder Cross-Selling.
Wireless Application Service Provider (WASP)
Anbieter, die Netzbetreibern oder Unternehmen bei der Entwicklung
und dem Betrieb von Datenanwendungen (Bezahlen, Standortinfo etc.) in
UMTS-Netzen unterstützen. Den Hauptumsatz werden diese Anbieter über
Lizenz-Pauschalen und Entgelte nach Häufigkeit der Nutzung machen.
Interessant ist dieses Geschäft insbesondere für Systemintegratoren
und Finanzdienstleister.
Mobil Portal Betreiber
Anbieter von mobil per UMTS zugänglichen Strukturierungshilfen,
die dem Nutzer den Zugriff auf persönlich relevante Inhalte und
Dienste erleichtern sollen. Geld verdient wird dabei mit Werbung,
Abonnements, Provisionen oder von der Kundenzahl und der Qualität der
Dienste abhängige Entgelte. In dieser UMTS-Anbietergruppe werden sich
vor allem Markenartikler, Medienhäuser oder Festnetzportale
wiederfinden.
Rückfragen:
Sabine Manzel
Produktmanagerin Medien
EUROFORUM Deutschland GmbH
Tel: 0211/96863382
Fax: 0211/96864382
Der Inhalt dieser einzelnen TK-News-Meldung steht Ihnen zur
Weiterverwertung frei zur Verfügung. Belegexemplar der
Veröffentlichung erbeten an Fax-Nr.: 0228-965 9307.

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