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2. Pressemitteilung zur 9. Handelsblatt - Jahrestagung / "Energiewirtschaft", Berlin, 15. bis 17. Januar 2002
Eric Shaw kommentiert Enrons Zusammenbruch

Berlin (ots)

Die 9. Handelsblatt-Jahrestagung
"Energiewirtschaft" fand gestern in Berlin wider Erwarten mit einem
Enron-Vertreter statt. Eric Shaw, Vice President, Continental Europe,
Enron Europe Limited, London, kommentierte in seiner Rede den
Zusammenbruch des weltgrößten Energieversorgers.
Enron sei zur Zeit unter Verwaltung von PriceWaterhouseCoopers,
sagte Shaw. Der Wirtschaftsprüfer habe die Führung des Unternehmens
übernommen und versuche nun unter Mitarbeit eines Kernteams, dem er
selbst angehöre, den Wert der verbleibenden Assets zu maximieren, um
die Ansprüche der Gläubiger weitgehend zu erfüllen. Die Abwicklung
werde noch die nächsten Monate in Anspruch nehmen.
Shaw, der betonte, als persönlich Betroffener und nicht als
offizieller Enron-Vertreter zu sprechen hob insbesondere hervor, dass
er als Amerikaner aufgrund seiner Tätigkeit im europäischen
Energiemarkt seit 1994 in Europa tief verwurzelt sei. Viele Details
habe er - wie auch zahlreiche Kollegen - erst aus der Presse
erfahren.
Aufgrund des mangelnden Vertrauens der Kunden und der
Handelspartner infolge der außerordentlichen Verlustmeldungen sei es
zu einem Liquiditätsabfluss gekommen. Das habe unter anderem zu dem
verheerenden Zusammenbruch geführt. Shaw betonte, dass das
Kerngeschäft des Energiehandels sehr erfolgreich und rentabel gewesen
sei. Umso überraschender war auch für viele Mitarbeiter die Nachricht
des kompletten Zusammenbruchs. Die "großen schwarzen Löcher im
Handelsbereich", die in der Presse immer wieder als Grund genannt
wurden, könne er nicht bestätigen.
Durch den Verfall des Aktienpreises haben langjährige Mitarbeiter,
die ihre Rente in Enron angelegt hatten, ihre Altersvorsorge
verloren. Diese Härtefälle seien für ihn besonders schmerzhaft,
ebenso wie die Tatsache, dass viele Kollegen ihre Arbeitsplätze und
zahlreiche Anleger Kapital verloren hätten.
Shaws Engagement als überzeugter Verfechter von liberalisierten
Märkten zeigte sich auch in der nachhaltig vorgetragenen Forderung
und auch Warnung, dass aus dem Zusammenbruch Enrons kein Kapital
gegen eine fortschreitende Liberalisierung geschlagen werden dürfe.
Wichtig sei natürlich, dass jedes Unternehmen die Kreditwürdigkeit
seiner Kunden intensiv zu verfolgen habe. Der Zusammenbruch Enrons
war gerade für die europäische Führungsebene sehr lehrreich.
Fotos zur 9. Handelsblatt-Jahrestagung sind digital und analog
erhältlich.
Termin für die 10. Handelsblatt-Jahrestagung Energiewirtschaft: 
   14.-16. Januar 2003, Berlin
Bitte wenden Sie sich an:
Handelsblatt-Veranstaltungen
c/o EUROFORUM Deutschland GmbH
Claudia Büttner
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: + 49 0211.96 86-3380
Fax.:+ 49 0211.96 86-4380
Email:  presse@euroforum.com

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