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Gesundheitsreform 2004: mehr Schwung für KVen und DMPs. 2. Pressebericht zum 8. Handelsblatt-Gesundheitskongress. Health (24./25. November 2003, Berlin).

Düsseldorf (ots)

Berlin, 25. November 2003. Im Rahmen des
Handelsblatt- Kongresses „Health“ stellte Franz Knieps, Leiter der
Abteilung „Gesetzliche Krankenversicherung, Pflegeversicherung“ im
Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung, die
Eckpfeiler der Gesundheitsreform vor. Unter dem Motto „Qualität und
Effizienz“ forderte Knieps die Entwicklung einer Vertragsvielfalt in
der integrierten Versorgung. Die Kassen werden in den Jahren der
Anschubfinanzierung von der Beitragsstabilität entbunden, stellte der
BMGS-Abteilungsleiter klar und führte weiter aus, dass die
Weiterentwicklung des Katalogs der ambulanten stationären Versorgung
bei der Selbstverwaltung und nicht beim Gesetzgeber liege. „Die
Reform bietet die Chance, die Schnelleren von den Langsameren zu
trennen“, stellte Knieps fest. Den medizinischen Versorgungszentren
(MVZ) misst er eine große Bedeutung zu. Knieps stellt fest, dass der
Träger eines MVZ zwar ein zugelassener Leistungserbringer sein müsse,
der Investor aber frei gewählt werden könne. Die medizinische
Verantwortung liege jedoch weiterhin in der Hand der
Leistungserbringer. Zur Reform der Kassenärztlichen Vereinigungen
merkte Knieps an, dass es Strukturänderungen geben werde; geplant sei
die Straffung der Organisationsstrukturen und das Zusammenlegen
kleinerer KVen.
Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
(KBV), Dr. Manfred Richter-Reichhelm, begrüßte den KV-
Modernisierungskurs der Regierung, sieht aber auch Gefahren, wie
zunehmende Bürokratisierung und schwindenden Einfluss der KVen.
Richter-Reichhelm sprach sich dafür aus, die KVen als klassische
Organisation bestehen zu lassen, aber durch die Gründung von
Beratungsunternehmen als GmbH-Tochter – KV-Consult – dem
Dienstleistungsauftrag nachzukommen. Möglicherweise seien ja in
mehreren Jahren die Direktverträge nicht mehr gefragt und die
Kollektiv-Verträge mit den KVen wieder erste Wahl, mutmaßte er. Die
Vorteile der KVen gegenüber anderen Verbänden und
Ärztegenossenschaften sieht der KBV-Chef zum Beispiel im Know how bei
der Abrechnung und Gestaltung von Verträgen. Er könne sich aber
vorstellen, dieses Know how über die Beratungsunternehmen anderen zur
Verfügung zu stellen.
Dr. Rolf Hoberg, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-
Bundesverbandes, will bürokratische Hemmnisse beim Aufbau der neuen
Behandlungsprogramme für chronisch Kranke beseitigen. „Ärzte und
Patienten haben großes Interesse an den Disease-Management-
Programmen (DMP). Wir müssen verhindern, dass unnötiger
Verwaltungsaufwand die dringend notwendige Verbesserung der
medizinischen Versorgung chronisch kranker Menschen verzögert", sagte
Hoberg auf dem Handelsblatt-Kongress in Berlin. Vor allem die Fragen
der Dokumentation und Datenübermittlung müssten geklärt werden.
Zurzeit gäbe es viele Beschwerden von Ärzten, da der
Dokumentations-Bogen, wenn er Fehler enthalte, an den Arzt zurück
geschickt werde und dem Patienten nochmals zur Unterschrift vorgelegt
werden müsse. Das sei zeitraubend und umständlich, monierte der
AOK-Vize Hoberg. Vier Programme habe das Bundesgesundheitsministerium
für die neue Versorgungsform ausgewählt: Diabetes mellitus (Typ 1und
2), chronische Atemwegserkrankungen (Astma/COPD - Chronic Obstructive
Lung Disease), Brustkrebs und Koronare Herzkrankheit (KHK). Für
Diabetes mellitus Typ 2, Brustkrebs und KHK sind die gesetzlichen
Grundlagen bereits geschaffen.
Der Kongress endete mit fünf Round-Table-Sessions. Jeder Referent
gab kurze Statements zu Themen wie Arzneimitteltherapie unter
Kostendruck, Zukunft der Apotheke, ambulante Leistung im Krankenhaus,
DMP und DRG ab; anschließend fand eine offene Diskussion mit allen
Teilnehmern statt. Die interaktive Form der Konferenzgestaltung fand
großen Zuspruch bei den Teilnehmern und viele sind überzeugt, auch
2004 wieder an der „Health“ teilzunehmen. Der nächste
Handelsblatt-Gesundheitskongress findet am 29.-30. November 2004,
wieder in Berlin, statt.
Fotos zur Veranstaltung sind im Internet abrufbar unter:
http://www.health2004-pressefotos.de.vu
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6625
Ansprechpartner für die Redaktion:
Claudia Büttner
Leitung Presse und Öffentlichkeitsarbeit
EUROFORUM Deutschland GmbH
Tel.: +49 (0) 211 / 9686 3380
Fax: +49 (0)211 / 9686 4380
E-Mail:  presse@euroforum.com

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