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Gesundheitswesen auf Reformkurs. Presseinformation zum 9. Handelsblatt-Gesundheitskongress. Health.

Düsseldorf (ots)

Düsseldorf, 8.Oktober 2004. Reformen allein
genügen nicht, sie müssen auch finanzierbar sein. Neben der
Bürgerversicherung ist eine Gesundheitsprämie, die pauschal pro
Versicherter erhoben wird, im Gespräch. Auf der 9.
Handelsblatt-Jahrestagung „Health“ (29./30. November 2004, Berlin)
setzen rund 40 Experten der Gesundheitsbranche die
Finanzierungsdebatte fort. Weitere Themen des etablierten
Gesundheitskongress sind Integrierte Versorgung, Festbeträge,
Medizinische Versorgungszentren, Vertragswettbewerb und
-verhandlungen sowie die Möglichkeiten, die sich für GKV und PKV
durch neue Kooperationsmodelle ergeben.
Horst Seehofer (CDU/CSU-Fraktion), Gudrun Schaich-Walch (SPD-
Fraktion) und Detlef Parr (FDP-Fraktion) diskutieren, welche Wege aus
der Finanzkrise führen. Für das von Professor Dr. Bert Rürup
vorgeschlagene Pauschalprämienmodell sieht Seehofer keine politische
Machbarkeit, da schon jetzt Steuermittel für Investitionen fehlten.
Die FDP beklagt, dass, anders als die Bürgerversicherung, die
Kopfpauschale zwar in die richtige Richtung gehe, aber auf halbem
Wege stehen bleibe. Sie verhindere einen echten Wettbewerb und gebe
keine befriedigende Antwort auf eines der drängendsten Probleme,
nämlich die Alterung der Bevölkerung. Ohne finanzielle Reserven zur
Abfederung der besonderen Belastungen ab dem Jahr 2020 werde kein
Gesundheitssystem um eine gesetzliche Rationierung herum kommen.
Schaich-Walch machte auf der Sitzung des Deutschen Bundestages am
7. September 2004 ihren Standpunkt deutlich: „Wir werden den Menschen
erklären müssen, dass wir eine gute Gesundheitsversorgung in diesem
Land nur dann sicherstellen können, wenn wir nicht das
gesundheitliche Risiko privatisieren, sondern wenn wir bei der
solidarischen Krankenversicherung in diesem Lande bleiben. Es muss
weiterhin gelten, dass Junge für Alte, Gesunde für Kranke, Singles
für Familien und Gutverdienende für Schlechterverdienende einstehen.
Ich hoffe, dass in der Zukunft nicht nur ein Teil unserer
Gesellschaft füreinander einsteht, sondern dass in der Zukunft alle
für alle in dieser Gesellschaft einstehen.“ (Quelle:
Sitzungsprotokoll 9.9.2004). Dr. Ursula Engelen-Kefer,
stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes,
plädiert für Wettbewerb statt Umverteilung und stellt in ihrem
Vortrag die Merkmale eines solchen Qualitätswettbewerbs vor:
effektiv, effizient und gerecht.
Um mehr Qualität und bessere Informationen für Patienten geht es
Prof. Dr. Peter Sawicki, Direktor des neu gegründeten Instituts für
Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. In seinem
Vortrag geht der Mediziner auf die Zusammenarbeit zwischen der
Pharmaindustrie und den Kostenträgern ein und erläutert, welche Rolle
die Empfehlungen des Instituts spielen werden. Zu den Aufgaben der
Einrichtung gehört eine bessere Aufklärung der Patienten über
medizinische Fragen. Dazu zählen die Beurteilung von Diagnose- und
Behandlungsmethoden und die Bewertung des Nutzens von Arzneimitteln.
Das Institut wird Anfang 2005 seine Arbeit aufnehmen.
Über das Konzept der Medizinischen Versorgungszentren spricht Dr.
Thomas-F. Gardain (Ärztlicher Leiter, Klinik Saarbrücken). Er stellt
den Aufbau eines solchen Zentrums vor und erläutert die spezifischen
Leistungen. Gardain sieht diese Zentren als Teil der Integrierten
Versorgung und zieht folgendes Fazit: „Ärzte, Pfleger und Management
sollen die Chancen der Integrierten Versorgung nutzen. Integrierte
Versorgung ist durchaus ein Weg zur Standortaufwertung und zur
Existenzsicherung.“
Das Thema Festbeträge geht Erich Dambacher, Leiter Verkauf und
Gesundheitspolitik, Aventis Pharma Deutschland, an. Festbeträge sind
in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) Höchstpreise für
bestimmte Arzneimittel: Übersteigt der Preis des Arzneimittels den
Festbetrag, muss der Versicherte die Mehrkosten selber tragen. Das
Festbetragssystem ist mit dem Gesundheitsreform-Gesetz eingeführt
worden, um dem expansiven Anstieg der Arzneimittelausgaben durch
einen intensivierten Preiswettbewerb zu begegnen. Dambacher stellt
die Reaktionen der Industrie vor, spricht über den grauen Markt und
erläutert die Probleme der Vergleichsgrößenberechnung.
Haus- und Fachärzte sollen künftig mehr Möglichkeiten bekommen,
mit Kollegen derselben oder einer anderen Fachrichtung zu
kooperieren. Die Positionierung der Ärzte im daraus entstehenden
Vertragswettbewerb ist Thema des Vortrags von Dr. Leonhard Hansen
(Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein).
Die Vertragsverhandlungen sieht Wolfgang Schäfer als
Managementaufgabe an. Der Vorsitzende der Geschäftsführung von
Vivantes liefert zahlreiche Praxisbeispiele für sektorübergreifende
Verträge und geht auf die Co-Existenz von Kollektiv- und
Einzelverträgen ein.
Auch in diesem Jahr werden wieder zahlreiche Interaktive Round
Table Sessions angeboten. In den Gesprächsrunden haben die Teilnehmer
Gelegenheit, mit Experten der Branche, aber auch untereinander die
aktuellen Themen des Gesundheitswesens zu diskutieren. Zur Auswahl
stehen unter anderem: Arzneimittelvertrieb: Kooperationen im
Apotheken-Sektor, Folgen der Einführung der DRGs und die
Gesundheitskarte zwischen Wunsch und Wirklichkeit.
Das vollständige Programm ist im Internet abrufbar unter:
http://vhb.handelsblatt.com/health
Weitere Informationen zum Programm:
Handelsblatt-Veranstaltungen
c/o EUROFORUM Deutschland GmbH
Birgit Weidhase
Senior-Konferenz-Managerin
Prinzenallee 3
40549 Düsseldorf
Telefon.: +49 (0)2 11. 96 86-3572
Fax:      +49 (0)2 11. 96 86-4572
E-Mail:  birgit.weidhase@euroforum.com
Digitale Pressemappe: 
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Ansprechpartner für die Redaktion:
Claudia Büttner
Leitung Presse und Öffentlichkeitsarbeit
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Tel.: +49 (0) 211 / 9686 3380
Fax: +49 (0)211 / 9686 4380
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