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Tausende Arbeitsplätze sind akut in Gefahr
Dieselpreise: DEKRA fordert ein Ende des Schwarze-Peter-Spiels

Stuttgart (ots)

"Die Scheichs geben den Finanzministern in
Europa die Schuld, die Finanzminister reichen den Schwarzen Peter an
die Ölmultis weiter und die Konzerne verweisen auf ihre angeblich
mageren Bilanzgewinne". Im Streit um die hohen Treibstoffpreise
fordert Klemens Große-Vehne, Vorsitzender der Geschäftsführung der
DEKRA Automobil GmbH, jetzt ein sofortiges Ende dieser
"Scheingefechte"  und eine Versachlichung der öffentlichen
Diskussion. "Der Verlierer", so Große-Vehne, "ist das deutsche
Transportgewerbe und hier besonders der kleine und mittelständische 
Unternehmer, darunter auch viele der ca. 36.000 Mitglieder im DEKRA
e.V.".
Rohölpreise von 35 US-Dollar pro Fass, ein Dollarkurs von 2,20
Mark und eine ständig steigende Steuerbelastung von heute schon über
60 Prozent des Dieselpreises in Deutschland summieren sich zu einer
Belastung, die das Transportgewerbe nicht mehr tragen kann, meint
Große-Vehne. Verschärft werde die Situation durch Billiganbieter aus
Nicht-EU-Staaten, die verhindern, dass die Transportunternehmer ihre
steigenden Kosten an die verladende Wirtschaft weitergeben können.
Große-Vehne sieht alle Verantwortlichen für die aktuelle
Entwicklung in der Pflicht, ihren konkreten Beitrag zur Lösung des
Problems zu leisten. "Es ist Aufgabe der Regierungen und der
Europäischen Kommission, endlich ernst zu machen mit der Angleichung
der Steuersätze in Europa, um so einen fairen Wettbewerb zu
ermöglichen . Es ist Aufgabe der OPEC-Staaten, für einen langfristig
stabilen Ölpreis zu sorgen und es ist die Verantwortung der
Mineralölunternehmen, Engpässe nicht zur Preistreiberei zu
missbrauchen.
An die Bundesregierung appelliert Große-Vehne, als ersten Schritt
die geplante Erhöhung der Öko-Steuer von etwa sieben Pfennig zum
Jahreswechsel 2000/2001 auszusetzen. Einen weitaus wichtigeren
Schritt sieht er allerdings in der zwingend notwendigen
Harmonisierung der Steuerbelastung innerhalb Europas. "Ohne
Harmonisierung bringt eine Aussetzung der Ökosteuer allenfalls eine
kleine Entlastung", so der Geschäftsführer der DEKRA Automobil.  "Der
"Gemeinsame Markt" muss endlich Realität werden". Wie weit die
Abgabenschere auseinander klaffe, werde bei einem Blick auf die
jährliche Belastung eines 40 t-Lastzuges im Fernverkehr ( 135.000 km
Jahresfahrleistung, Kraftstoffverbrauch 35 l/100 km) deutlich: der
deutsche Unternehmer zahlt 40.592 DM, in den Niederlanden sind 34.644
DM fällig und in Belgien nur 30.825 DM. (Quelle: Bundesverband
Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung BGL e.V.)
Laut Große-Vehne sei es heute kein Problem, mit einer Tankfüllung
3.000 km zu fahren. Ausländische Wettbewerber könnten so unter
Umgehung der Ökosteuer in ihren Heimatländern tanken und auf dem
deutschen Markt entsprechend günstiger anbieten. Es sei aus deutscher
Sicht völlig unverständlich und paradox zugleich, dass immer mehr
EU-Staaten ihre Unternehmen mit Steuerrückerstattungen unterstützen,
während das deutsche Gewerbe immer stärker belastet werde.
Wenn es zu keiner Angleichung kommt, sieht Große-Vehne die
Existenz von tausenden Betrieben und die Arbeitsplätze von rund
100.000 Beschäftigten innerhalb des Transportgewerbes in akuter
Gefahr. Das träfe  die angestellten Kraftfahrer und die zahlreichen
Kleinunternehmer, die mit eigenem LKW auf eigene Rechnung unterwegs
sind, besonders hart. Damit sei das Schreckenszenario jedoch noch
nicht zu Ende gedacht: "Wenn diese Unternehmen durch ausländische
Transporteure verdrängt werden, wären zahlreiche weitere
Wirtschaftszweige betroffen- unter anderem Kfz-Werkstätten,
Nutzfahrzeugindustrie, Zulieferbetriebe und zahlreiche weitere
Dienstleister". Und die Verkehrsmenge hätte sich keineswegs
reduziert. Klemens Große-Vehne fordert deshalb, dass auch die
sozialen - und damit letztendlich die volkswirtschaftlichen -
Auswirkungen berücksichtigt werden: "Wenn ein Unternehmer innerhalb
kürzester
Zeit ohne eigenes Verschulden zum Sozialhilfeempfänger werden
kann, dann muß die Wirtschaftspolitik für den Mittelstand dringend
nachjustiert werden".
Die DEKRA Automobil GmbH ist mit rund 1,15 Milliarden DM der
größte von acht eigenständigen und ergebnisverantwortlichen
Geschäftsbereichen unter dem strategischen Dach der DEKRA AG,
Stuttgart. Der DEKRA-Konzern ist ein europaweit tätiges
Dienstleistungsunternehmen, das sich für Sicherheit und Qualität der
Menschen im Umgang mit Technik, Umwelt und Mobilität engagiert. Die
rund 40 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften bieten qualifizierte
Dienstleistungen wie Fahrzeugprüfungen, Gutachten, technische
Sicherheit, Qualifizierung, Fleetservices, Full Service Leasing,
Umweltdienste, Materialprüfung, Bauconsulting, Zertifizierung und
Online-Services. Mit rund 16 Millionen Hauptuntersuchungen pro Jahr
ist DEKRA auf dem Gebiet der Kfz-Prüfung die Nummer eins in Europa.
DEKRA beschäftigt rund 7.500 Mitarbeiter, der Umsatz beträgt mehr als
1,5 Milliarden DM.

Kontakt:

Lothar Nicolas
DEKRA Automobil GmbH
Tel.: (07 11)78 61-21 22
Fax: (07 11)78 61-27 00
E-Mail: lothar.nicolas@dekra.de

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