DEKRA Tochter dib veröffentlicht Studie zum Ideenmanagement: Mehr Wettbewerbsfähigkeit durch pfiffige Mitarbeiter
Ideenmanagement bringt Unternehmen Einsparungen von 1,16 Mrd. Euro
Frankfurt (ots)
Das Ideenmanagement, früher betriebliches Vorschlagswesen genannt, spielt in Zeiten knapper Ressourcen in vielen Unternehmen eine zunehmend wichtigere Rolle. Entscheidend ist dabei häufig nicht nur der unmittelbare wirtschaftliche Nutzen: Auch das Thema Mitarbeitermotivation steht im Vordergrund.
"Mehr und mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass das Wissen in den Köpfen der Mitarbeiter das größte Kapital eines Unternehmens ist", beurteilt Wolfgang Werner, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Betriebswirtschaft (dib) - ein Tochterunternehmen der DEKRA Akademie GmbH -, die Ergebnisse der jüngsten Umfrage des dib über das Ideenmanagement in Deutschland. Insgesamt 1.233.301 Verbesserungsvorschläge geben die teilnehmenden Unternehmen mit rund 2,3 Millionen Beschäftigten für das Jahr 2003 an. Die Quote der Vorschläge pro 100 Mitarbeiter stieg damit auf 54,7 - "was nicht zuletzt an der bemerkenswert hohen Zahl kleiner Vorschlagsideen liegt, die eingereicht wurden", betont Werner.
Zwischen den Branchen bestehen dabei erhebliche Unterschiede: "Wo der Wettbewerbsdruck am höchsten ist, wird auch der Ideenreichtum der Mitarbeiter am meisten gefördert", erklärt Werner die starken Unterschiede. In den Spitzenreiter-Branchen sei die Umstellung vom früheren betrieblichen Vorschlagswesen auf das moderne Ideenmanagement deshalb am weitesten vorangeschritten.
Der durchschnittliche Benutzungsgrad, also der Anteil an Vorschlägen, die tatsächlich von den Betrieben umgesetzt werden konnten, beträgt 67,7 Prozent - ein deutliches Zeichen dafür, dass die Ideen der Mitarbeiter immer besser würden, so Wolfgang Werner. Davon profitierten auch die Mitarbeiter. Laut dib-Studie bekamen sie 2003 für ihre pfiffigen Einfälle rund 152 Millionen Euro an Prämien. Die befragten Unternehmen erzielten aufgrund der eingereichten Ideen Einsparungen in Höhe von 1,16 Milliarde Euro.
In erster Linie, ergänzt Werner, lebe das Ideenmanagement von den vielen kleinen, oft sehr einfachen Verbesserungsvorschlägen der Mitarbeiter, in denen
sich letztendlich die nötige Kontinuität im Verbesserungsprozess der Betriebsabläufe zeige. Rund 90 Prozent der ausgezahlten Prämien liegen denn auch unter 250 Euro. Im Schnitt zahlen die Unternehmen dem Einreicher als Prämie 15 bis 25 Prozent der errechenbaren Einsparungen für das erste Benutzungsjahr.
An der Spitze der Betriebe mit den engagiertesten Mitarbeitern stehen GKN Driveline Deutschland GmbH in Zwickau (Autozulieferer) und FAG Kugelfischer in Schweinfurt. Dort reichte im Schnitt jeder Mitarbeiter 15 Vorschläge ein. Beim Essener Unternehmen Spicer Gelenkwellenbau GmbH brachten es die Beschäftigten auf 13 Vorschläge pro Mitarbeiter.
Das Unternehmen, das auch 2003 am meisten von seinen einfallsreichen Mitarbeitern profitierte, ist die Siemens AG. Sie erwirtschaftete Einsparungen in Höhe von 197 Millionen Euro durch berechenbare Verbesserungsvorschläge - 30 Millionen Euro mehr als im letzten Jahr. Jeder Siemens-Mitarbeiter sparte dem Unternehmen durchschnittlich 1.894 Euro.
Nicht nur die großen sondern auch kleine und mittlere Unternehmen nutzen laut dib-Studie in den letzten Jahren das Ideenmanagement verstärkt, um Leistungsreserven zu mobilisieren und ein kreatives Arbeitsklima zu fördern. 146 der insgesamt 359 Betriebe und Einrichtungen, die sich an der Umfrage beteiligten, beschäftigen weniger als 1.000 Mitarbeiter.
"Die Firmen haben erkannt, dass es beim Ideenmanagement nicht nur um mögliche finanzielle Einsparungen durch Verbesserungen in Produktions- und Organisationsabläufen geht, sondern vor allem um die Motivation der Mitarbeiter", sagt Werner. Seiner Ansicht nach unterstreichen die Zahlen die wachsende Bedeutung, die die Betriebe dem Ideenmanagement beimessen. "Ideenmanagement wird zum Führungsinstrument und braucht Führungskräfte, die den vielfältigen Aufgaben gerecht werden", betont Werner angesichts der Ergebnisse. Die Aus- und Weiterbildung dieser Fachleute werde deshalb künftig noch wichtiger werden.
Die ausführliche Studie mit den Ergebnissen ist für 100 Euro zzgl. MwSt. beim dib, Frau Kersting, Tel. (069) 97 16 52 3 zu beziehen. Eine kurze Zusammenfassung des dib-Reports 2003 ist unter www.our-ideas.de zu finden.
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