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Spektakuläre DEKRA Crashtests mit Tierdummies
Bei Wildwechsel runter vom Gas
Beim Crash mit größeren Tieren sind Autoinsassen gefährdet

Stuttgart (ots)

Jedes Jahr kracht es rund 210.000 mal, wenn ein
Wildtier in ein Auto läuft. Im Jahr 2005 wurden dabei 2.700 
Autoinsassen verletzt, 14 sogar getötet. Wie gefährlich ein 
Wildunfall mit dem Auto werden kann, hat DEKRA jetzt in einer 
spektakulären Versuchsreihe untersucht. Dabei setzten die 
Sachverständigen erstmals Dummies von Reh, Damhirsch und Wildschwein 
in Originalform, -größe und -gewicht ein. Bereits bei Tempo 50 
entstanden bei Zusammenstößen gängiger Pkw mit den 25 bis 90 Kilo 
schweren Tierattrappen Schäden von mehreren Tausend Euro bis hin zum 
Totalschaden. Für die Insassen richtig gefährlich werden kann es bei 
Kollisionen mit größeren Tieren, deren Schwerpunkt höher liegt, wie 
etwa bei Hirschen. So wurde beim Crash mit 50 km/h der 70 Kilo 
schwere Hirschdummy vor dem Auto auf Höhe der Windschutzscheibe 
geschleudert. Bei sehr hohen Geschwindigkeiten kann ein solches Tier 
im Extremfall durch die Scheibe in den Innenraum geschleudert werden 
und die Insassen schwer verletzen.
Die Sachverständigen raten daher dringend, auf Strecken, die mit 
Verkehrszeichen für Wildwechsel gekennzeichnet sind, langsamer zu 
fahren. Vor allem morgens und abends ist verstärkt mit Wildtieren zu 
rechnen. Ein erhöhtes Wildunfallrisiko stellen Wildhüter insbesondere
in den Wochen nach der Zeitumstellung fest. Häufig kommen sich dabei 
irritierte Wildtiere mit Berufspendlern ins Gehege.
Gerät ein Tier in den Leuchtkegel der Scheinwerfer, sollte man 
sofort abbremsen und das Licht abblenden, ggf. durch Hupen versuchen 
das Tier zu verscheuchen, rät DEKRA. Springt es überraschend auf die 
Fahrbahn, heißt es in der Regel voll bremsen sowie Lenkrad festhalten
und nicht verreißen. Ein Ausweichen kommt nur dann in Frage, wenn der
Fahrer genügend Zeit für eine kontrollierte Reaktion hat und dadurch 
den Gegenverkehr, folgende Fahrzeuge und sich selbst nicht in Gefahr 
bringt.
Ausweichmanöver sind auch aus versicherungsrechtlicher Sicht 
problematisch. Denn wer vor Tieren ausweicht und von der Fahrbahn 
abkommt, muss um seinen Versicherungsschutz bangen, wenn er den 
Hergang nicht durch Zeugen oder Tierspuren nachweisen kann. Vor 
Kleintieren sollte man keinesfalls ausweichen. Zusammenstöße zwischen
einem fahrenden Auto und Haarwild sind in der Regel durch die 
Teilkaskoversicherung abgedeckt. Zu diesen Tieren zählen unter 
anderem Hirsche, Rehe, Wildschweine und Feldhasen. War eine Kollision
nicht zu vermeiden, kann es für beteiligte Autofahrer und Mitfahrer 
noch einmal gefährlich werden, wenn sie verletzte Tiere berühren. Ein
verletzter Keiler zum Beispiel kann einen Menschen mit seinen Hauern 
schwer verletzen. Grundsätzlich gilt: Unfallstelle sichern, ein totes
Tier von der Fahrbahn entfernen und die Polizei verständigen. Der 
Schaden wird von der Versicherung auf Grundlage des Polizeiprotokolls
oder einer Wildbescheinigung des Försters reguliert. Die 
Sachverständigen erinnern daran, dass Haare und Blut wichtige 
Beweismittel sind, die nicht abgewischt werden dürfen, sondern 
fotografiert werden sollten.

Pressekontakt:

Friedhelm Schwicker
Tel.(07 11) 78 61-24 19
Fax (07 11) 78 61-27 00
friedhelm.schwicker@dekra.com

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