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RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Georgien

Heidelberg (ots)

Russlands Präsident Medwedew durfte gestern das
Schweigen der Waffen verkünden. Fürs Erste. Nachdem Wladimir Putin 
zuvor eine völlig überzogene, blutige Strafaktion  beendet  und den 
georgischen Renegaten Saakaschwili politisch unheilbar gedemütigt 
hat. Eine zynische, aber effektive  Aufgabenverteilung zwischen dem 
guten und dem bösen Russen im Kreml, auf die sich die verspäteten und
ohnmächtigen Vermittler Europas werden einstellen müssen. Das alte 
Denken ist wieder da. Es speit beim geringsten Zweifel Feuer aus 
Kanonenrohren, um die russischen Interessen durchzusetzen. 
Saakaschwilis Ankündigung, das ausgebleichte  Gerippe  der 
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten zu verlassen, ist ein Ausdruck der 
Hilflosigkeit. Der Westen kann und wird ihm nicht wirkungsvoll 
helfen, wenn Russland  darangeht, ihn in Tiflis durch einen 
Moskau-treuen Repräsentanten zu ersetzen. Aber auch Putin hat mit 
seiner großrussischen, antiwestlichen Machdemonstration sein Land in 
die Zeit vor der Perestroika zurückgeworfen. Mit allen Konsequenzen. 
Auch er und Russland sind Verlierer dieses brutalen Schachzuges. Ein 
solches Russland kann im politischen Dialog kein vertrauenswürdiger 
Partner sein.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

Original content of: Rhein-Neckar-Zeitung, transmitted by news aktuell

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