RNZ: Im Fluss
Heidelberg (ots)
Von Christian Altmeier Wer etwas bezahlt, der will auch etwas dafür bekommen. Diese Grundregel jeden Handels ist auch in der derzeitigen Bankenkrise nicht außer Kraft gesetzt. Insofern können die Steuerzahler - amerikanische wie deutsche - für ihre Milliarden, die in die Rettung angeschlagener Finanzhäuser gepumpt werden, durchaus eine Gegenleistung erwarten. Dies können Anteile an den geretteten Banken oder eine Rückzahlung durch spätere Gewinne sein. Jedoch unterscheidet sich das Paket von Finanzminister Peer Steinbrück zur Rettung der Hypo Real Estate fundamental von dem Programm, dass die US-Parlamentarier soeben abgelehnt haben. Denn die Münchner Hypo ist allem Anschein nach kein Opfer der eigenen Gier, sondern des erschütterten Vertrauens auf dem Finanzsektor geworden. Da die Banken sich gegenseitig nicht in die Karten schauen lassen, ist der Geldfluss der Finanzhäuser untereinander praktisch zum Erliegen gekommen. So können selbst im Kern gesunde Banken ihre kurzfristigen Verpflichtungen oft nicht mehr erfüllen. Diesen Geldfluss durch Bürgschaften wieder in Gang zu setzen, anstatt es zum großen Knall kommen zu lassen, ist daher eine ebenso notwendige wie sinnvolle Investition des Staates. Solange er sich nicht faule Risiken aufbinden lässt, auf denen am Ende der Steuerzahler sitzen bleibt.
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