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RNZ: Glanzlos

Heidelberg (ots)

Von Christian Altmeier
Eines zumindest hat die Linke mit der Kandidatur von Peter Sodann für
das Amt des Bundespräsidenten erreicht: Bundesweite Aufmerksamkeit. 
Der Schauspieler scheint auf den ersten Blick die perfekte Lösung für
die Partei zu sein. Er stammt aus dem Osten, ist ein politischer 
Seiteneinsteiger und als früherer "Tatort"-Kommissar noch immer 
populär. Zudem verkörperte er in der Rolle als bodenständiger und 
leicht grummeliger Kommissar den "kleinen Mann", der manches Mal an 
der Welt verzweifelt.
Doch ist dies zugleich der Grund, warum Sodann  nur als "zweite Wahl"
gilt. Er stellt zu viel von dem dar, was man ohnehin bereits mit der 
Linkspartei verbindet. Ein Ostalgiker wie Sodann, der über die 
soziale Kälte im Westen jammert und einen neuen Anlauf des 
Sozialismus prophezeit, passt nicht zum Image der gesamtdeutschen 
Partei mit intellektuellem Anspruch, wie es Oskar Lafontaine 
vorschwebt. Wie gerne hätte sich der Linken-Chef im Glanze eines 
Jürgen Habermas gesonnt. Auch eine Christa Wolf hätte die Partei 
geadelt. Nun also Peter Sodann. Politisch spielt es ohnehin keine 
Rolle. Denn eine realistische Chance, Bundespräsident zu werden, 
besitzt der Zählkandidat der Linken nicht.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

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