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RNZ: An der Röhre

Heidelberg (ots)

Von Klaus Welzel
Russland liefert kein Gas mehr nach Europa. Da ließe sich doch etwas 
tun. Fragen wir zum Beispiel Wulf Bernotat. Der ist Chef von E.ON und
zeichnet damit für einen sechsprozentigen Anteil am Gaslieferanten 
Gazprom verantwortlich. Es müsste doch für einen Mitbesitzer eines 
Energielieferanten möglich sein, sein eigenes Unternehmen zur 
Erfüllung von Verträgen zu bewegen. Nachfragen könnte man auch bei 
Jürgen Hambrecht - als BASF-Chef liegt dies aus Metropolregion-Sicht 
auch etwas näher. Hambrecht hat zusammen mit Altkanzler Gerhard 
Schröder und Russlands Putin den Vertrag über die Ostsee-Pipeline 
unterzeichnet. Kurzum: Der direkte Draht zur Gazprom ist längst 
vorhanden - politisch und wirtschaftlich.
Und es kann doch nicht allen Ernstes erwartet werden, die deutschen 
Gaskunden hätten es nun einmal auszubaden und zu akzeptieren, wenn 
Russland gerade Händel mit der Ukraine austrägt. Sollte dem so sein, 
dann wäre auch die Ostsee-Pipeline unnütz. Schließlich könnte auch 
Deutschland eines Tages in Meinungsverschiedenheiten mit Russland 
geraten - und dann? Dann wäre es das Beste, Deutschland hinge nicht 
mehr an der Röhre, sondern wäre in der Lage, seinen Bedarf durch 
regenerative Energiequellen zu decken. Sonne, Wind und Wasser sind 
nämlich keine Despoten.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

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