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RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Schwarz-Gelb

Heidelberg (ots)

Es gibt keine strukturelle linke Mehrheit, die
Merkel und Westerwelle auf halber Strecke gefährden könnte - falls 
SPD und Linke ihre Bündnisfähigkeit entdecken. Insofern kommt es  
nach der Abwahl der SPD jetzt wirklich auf das "bürgerliche Projekt" 
an. Aber schwarz-gelbe Regierungspraxis wird nicht leichter als die 
abgewählte schwarz-rote. Weil  an dieser  Formation drei Parteien 
beteiligt sind, deren zwei kleinere, FDP und CSU, in ständiger 
Konkurrenz zu einander stehen. Dabei ist Horst Seehofers 
Krawall-Wahlkampf  gerade auf der ganzen Linie gescheitert. Ihm 
erwachsen in den eigenen Reihen  heilsame  Rivalen. Karl-Theodor zu 
Guttenberg ist so einer.
Auf Angela Merkel aber kommt ein Dompteursakt zu: Sie muss das 
Destruktionspotenzial der CSU kleinhalten,  den inhaltlichen Ehrgeiz 
der FDP zügeln und  den Satz Lügen strafen, sie sei Kanzlerin von 
Guidos Gnaden. Das wird aufregend, bringt  aber nach der bleiernen 
Zeit der Großen Koalition wieder frische Luft und bessere  Ideen in 
den    Politikbetrieb. Wenn jemand, dann kann Merkel diese Chance zum
Erfolg machen.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

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