RNZ: Blamabel - Kommentar zu den bevorstehenden Ermittlungen gegen Christine Lagarde
Heidelberg (ots)
Von Christian Altmeier
Nach dem Rücktritt von IWF-Chef Strauss-Kahn hat Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy schnell reagiert, um erneut einen Landsmann - beziehungsweise eine Landsfrau - an der Spitze des Internationalen Währungsfonds zu installieren. Die Wahl seiner Finanzministerin Christine Lagarde scheint sich nun aber zu rächen. Denn dass neben Strauss-Kahn auch seine Nachfolgerin ins Fadenkreuz der Justiz gerät, stellt nicht nur eine internationale Blamage für Frankreich dar. Es ist auch eine Belastung für die Finanzorganisation und die Arbeit ihrer Chefin. Zwar beeilte sich Lagarde, zu versichern, dass sie ihrer Tätigkeit weiter nachgehen könne. Doch sollte die Aufmerksamkeit der Französin derzeit allein der Bewältigung der Finanzkrise gelten. Eine ernsthafte Gefährdung für ihr Amt stellen die Ermittlungen bisher allerdings in der Tat nicht dar. Denn die Vorwürfe waren bereits bekannt, als Lagarde in das Amt gewählt wurde. Spektakuläre Enthüllungen dürfte es kaum noch geben. Zudem ist die Schwere der Vorwürfe nicht vergleichbar etwa mit denen im Fall Strauss-Kahn. Das öffentliche Interesse an den Ermittlungen - die sich über Jahre hinziehen könnten - dürfte daher rasch wieder erlahmen.
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