RNZ: Kinderbonus
Heidelberg (ots)
Die Rhein-Neckar-Zeitung kommentiert den Vorschlag einer Sonderabgabe von Kinderlosen: "Kinder kosten Zeit und Geld. Eltern haben Ausgaben für Windeln, Kleidung, Kita, Schule, Spielzeug. Kinderlose nicht. Eltern, meist die Mütter, verzichten auf Karrierechancen - Kinderlose müssen das nicht. Im Alter haben sie die gleichen Ansprüche auf Pflege und Verpflegung durch eine Generation, die von den einen aufgezogen wurde, von den anderen nicht. Der neue Vorschlag aus der Union sieht darin ein Ungleichgewicht, das mit einem Sonderbeitrag für Kinderlose zu beheben sei. Der Ansatz ist nicht grundsätzlich falsch. Aber er wirft schwerwiegende Fragen auf. Ob eine solche demografische Strafsteuer überhaupt zulässig ist und ob sie auch für ungewollt Kinderlose gelten darf, zum Beispiel. Oder wie es mit Patchworkfamilien aussieht. Das Argument, dass Eltern schon steuerlich bevorzugt würden, greift zu kurz. Erstens, weil es den Initiatoren um Reserven für die Pflegekassen der Zukunft geht, während das Steuerrecht aktuelle Bedürfnisse steuerfrei stellt. Und zweitens, weil das veraltete Ehegattensplitting genug Fälle kennt, in denen der bloße Trauschein höher "belohnt" wird als die Geburt eines Kindes. Ein moderneres Familiensplitting, wie es auch die Union einst entwerfen wollte, wäre viel sinnvoller."
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