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RNZ: Nummer sicher - Kommentar zu Plänen für früheren Hafturlaub von Schwerverbrechern

Heidelberg (ots)

Von Christian Altmeier

Brandenburgs Justizminister Volkmar Schöneburg fordert, dass Sicherheit und Resozialisierung nicht gegeneinander ausgespielt werden dürften. Doch mit dem von ihm betriebenen Vorstoß, Schwerverbrechern bereits nach fünf Jahren Haftdauer Urlaub zu gewähren, tut er genau das. Ein Häftling, der noch mindestens zehn Jahre hinter Gittern vor sich hat, muss noch nicht damit beginnen, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Zum einen besteht aufgrund der langen Reststrafe erhebliche Fluchtgefahr. Zum anderen ist es Opfern - oder deren Angehörigen - schwer zuzumuten, den Tätern schon nach so kurzer Zeit wieder in Freiheit zu begegnen. Hier wird der Strafgedanke - der bei der Haft ebenfalls eine Rolle spielt - völlig außer Acht gelassen. Keine Frage: Auch die Resozialisierung dient der Sicherheit, indem sie künftige Verbrechen verhindert. Doch sollte diese zunächst hinter den Gefängnismauern stattfinden, etwa durch Therapien oder Weiterbildung. Das kostet natürlich Geld. Verurteilte Schwerverbrecher für drei Wochen im Jahr auf die Straße zu schicken, ist aber keine kostenlose Alternative - sondern ein Experiment mit möglicherweise tragischem Ausgang.

Pressekontakt:

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Dr. Klaus Welzel
Telefon: +49 (06221) 519-5011

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