RNZ: "Verantwortung" - Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) zu Facebook
Heidelberg (ots)
"Eine Plattform, die auf die Bedürfnisse von Kindern zugeschnitten ist, kann helfen. Dann nämlich, wenn sie sich dem Schutz ihrer minderjährigen Nutzer verschreibt. Schwer vorstellbar ist jedoch, dass eine Firma solche Verantwortung übernehmen will und kann. Wenn es aber nur ums Geschäft geht, ist die Facebook-Kinderversion doch ein falscher Schritt."
Von Sören Sgries
Es gibt viele Bedenken, aber grundsätzlich ist die Idee gut, Facebook in einer "Kinderversion" anzubieten. Aus dem Alltag der nachwachsenden Generation ist dieses Netzwerk nicht mehr wegzudenken. Nachrichten werden über die Internetplattform ausgetauscht. An der Pinnwand wird zum Geburtstag gratuliert. Verabredungen werden nicht mehr per Anruf, sondern über das Chat-Fenster getroffen. Es wäre naiv zu glauben, man könnte ein Kind heute noch dauerhaft von diesen Angeboten fernhalten. Dafür sind Facebook & Co zu bedeutend für das soziale Miteinander geworden. Umso wichtiger also, dass sich Kinder nicht ohne das Wissen ihrer Eltern und heimlich anmelden müssen. Auch wenn viele von ihnen bestens wissen, was im Netz alles möglich ist: Das Verständnis für die Gefahren dürfte zu oft fehlen. Welcher Zehnjährige kann schon abschätzen, was er mit seinen Statusmeldungen alles anrichten kann? Eine Plattform, die auf die Bedürfnisse von Kindern zugeschnitten ist, kann helfen. Dann nämlich, wenn sie sich dem Schutz ihrer minderjährigen Nutzer verschreibt. Schwer vorstellbar ist jedoch, dass eine Firma solche Verantwortung übernehmen will und kann. Wenn es aber nur ums Geschäft geht, ist die Facebook-Kinderversion doch ein falscher Schritt.
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