RNZ: "Die Bremser" - Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) zu Tempo 30
Heidelberg (ots)
Von Sören Sgries
Mit dem Vorstoß, die Tempo-30-Zone zur Norm in deutschen Städten zu machen, beweisen die Verkehrspolitiker von SPD und Grünen vor allem eines: Dass sie nicht nachgedacht haben, bevor sie ihre Pläne verkündeten. Denn wer die Geschwindigkeit senken möchte, sobald er an der Regierung ist - der muss zunächst einmal gewählt werden. Die Oppositionsparteien liefern ihren Gegnern jedoch beste Munition, um als "Bremser" und "Schleicher" abgestempelt zu werden. Grundsätzlich mag es zwar stimmen, dass die Unfallgefahr verringert wird, die Umwelt profitiert und es leiser in den Innenstädten wird, wenn 30 statt 50 gefahren wird. Doch wie selbst Befürworter der Idee sagen: Die Mehrheit der Autofahrer wird sich von diesen Argumenten die generelle Temposenkung nicht schönreden lassen. Warum denn auch? Schon jetzt gibt es zahlreiche Möglichkeiten, eine entsprechende Geschwindigkeitsbegrenzung durchzusetzen. "Tempo 30"-Schilder sind schließlich alles andere als Ausnahmeerscheinungen an deutschen Straßen. Wenn eine Stadt eine besondere Gefahrenstelle sieht, kann sie jederzeit entsprechend reagieren. Es ist also ein gänzlich unnützer Streit, den SPD und Grüne hier vom Zaun brechen wollen. Wenn sie Glück haben, ist dieser unsinnige Vorschlag schnell vergessen - und sie haben sich nicht selbst ausgebremst.
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