RNZ: Flexibel - Kommentar zu Parteimitgliedschaft
Heidelberg (ots)
Derzeit schrumpft die SPD einfach nur langsamer als die CDU. Der allmähliche Niedergang der Volksparteien geht weiter. Das liegt nicht nur an den Parteien und ihren sich angleichenden Profilen. Oder an Politikern, die sich in ihrer eigenen, oft unverständlichen Sprachwelt eingekapselt haben. Es liegt auch an der Entwicklung einer Gesellschaft, die sich immer weiter ausdifferenziert, in der sich die klassischen Milieus auflösen. Die Neigung, einer bestimmten Partei die Treue zu halten, sinkt - und damit auch die Bereitschaft, in eine einzutreten. Zugleich spiegelt sich der gesellschaftliche Pluralismus auch in der Geschwindigkeit, mit der neue Parteien derzeit auftauchen und zumindest kurzfristig Erfolg an der Urne haben. Das spricht gegen eine allgemeine Politikverdrossenheit: Es stellt aber alle vor die Aufgabe, sich neuen Gegebenheiten anzupassen - durch mehr direktdemokratische Elemente etwa. Oder auch durch Überlegungen, wie in einem Sechs- oder Siebenparteienparlament flexible Mehrheiten organisiert werden könnten.
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