RNZ: Krieg der Worte
Heidelberg (ots)
Christian Altmeier über die
Rohrbomben in den USA
Es sind die Geister, die Donald Trump rief, die Amerika nun in Angst versetzen. Zwar gab es die tiefe Spaltung des Landes und die Diffamierung politischer Gegner auch schon, bevor der Immobilienmogul die Arena betrat. Und auch manche Kritiker des US-Präsidenten haben sich im Ton vergriffen. Doch ist es vor allem Trump selbst, der regelrechte verbale Hetzjagden auf seine Kontrahenten und die Medien veranstaltet und der immer wieder bewusst nach dem Tabubruch sucht. Dass er Flüchtlinge als "Tiere" bezeichnet und Gewalt gegen Andersdenkende gutheißt - wie zuletzt beim tätlichen Angriff eines Abgeordneten auf einen Journalisten - trägt ebenfalls dazu bei, ein Klima zu schaffen, in dem nun Rohrbomben an Gegner des Präsidenten verschickt wurden. Statt die schockierende Tat als Signal zur Umkehr zu nehmen und die aufgeheizte und hasserfüllte Stimmung zu beruhigen, gibt Trump den Medien die Schuld - die kräftig zurückfeuern. Dem Präsidenten fehlt offensichtlich jegliche Einsicht in die Folgen seiner Handlungen. Auch hierzulande wird der Ton rauer, eine Partei kündigte gar an, die Gegner im Parlament zu "jagen". Der Blick nach Amerika zeigt, wohin dies führen kann.
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