Mangelhaft - Kommentar zum "Schulbarometer"
Heidelberg (ots)
Es ist noch nicht allzu lange her, da waren Schulsozialarbeiter die Ausnahme. Besonders an Gymnasien wurde der Bedarf schlicht nicht gesehen. Problemlöser? Etwas für Problemschulen! Und das wollte niemand sein.Diese Haltung ist, zum Glück, weitgehend Geschichte. Aber das Schulbarometer zeigt weitere Mangelstellen auf: Selbst die Hälfte der Schulen mit Sozialarbeit sagen, sie bräuchten noch mehr davon. Ähnlich ist es mit Schulpsychologen. Die Landesregierung darf sich keinesfalls darauf zurückziehen, dass Baden-Württemberg hier nur wegen anderer Zählweisen Schlusslicht sei. Der Bedarf ist da. In zwei Jahren Pandemie ist er eher größer geworden: Drei Viertel aller Schulleiter sagen, dass sie nicht allen Schülern gerecht werden können.Selbst bei der Kernaufgabe Unterricht herrscht Mangelverwaltung. Forderungen wie die nach einer 15-Prozent-Personalreserve oder der Rückkehr zum G9 werden den Lehrerbedarf noch erhöhen. Kurzfristig ist kaum Linderung zu erwarten: Föderale Abwerbekampagnen waren schon immer kontraproduktiv. Auch der Einsatz von Quereinsteigern - ausreichend Qualifikation und Nachschulung vorausgesetzt - oder unterstützenden FSJlern kann kein Allheilmittel sein.
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