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Kölner Stadt-Anzeiger: Zeckenhysterie - Borreliose wird zur "Modekrankheit" Gesundheitsexperten warnen vor einer Zecken-Hysterie in Deutschland

Köln (ots)

"Borreliose ist zu einer Modekrankheit geworden",
sagt Professor Peter Herzer. Im  Magazin des "Kölner Stadt-Anzeiger" 
(Dienstagausgabe) kritisiert der Münchner Rheu-matologe und Internist
"eine Überdiagnostik" bei der von Zecken übertragenen Erkran-kung. 
Vor allem die chronische Borreliose, bei der Gelenke, Muskeln und 
Nerven befal-len sein können, müsse manchmal zu Unrecht für andere 
Krankheiten mit diffuser und unklarer Symptomatik herhalten, 
bestätigt Professor Jochen Süss, Leiter des nationalen Referenzlabors
für von Zecken übertragene Erkrankungen in Jena. Nach Ansicht des 
Borreliose-Spezialisten Herzer wird die derzeitige Zecken-Hysterie 
zunehmend ausge-nutzt, um "immer mehr völlig untaugliche 
Testverfahren zu propagieren." Zwar sind Zecken nach Einschätzung von
Jochen Süss in ganz Europa "ein zunehmendes Prob-lem". Gleichwohl 
sieht er keinen Grund zur Panik. "Ich will nicht, dass sich die 
Men-schen den Spaß an der Natur nehmen lassen," betont der 
Wissenschaftler. Das Zecken-problem sei mit aktuellem medizinischem 
Wissen gut beherrschbar. Süss verweist in dem Zusammenhang auf 
getestete Zecken-Abwehrmittel, auf die Impfung gegen die 
Frühsommer-Meningo-Encephalitis und die Möglichkeit, eine Borreliose 
mit Antibioti-ka zu behandeln. An Borreliose erkranken jährlich 
schätzungsweise 60.000 bis 70.000 Bundesbürger. Durchschnittlich 15 
Prozent der Zecken übertragen Borrelien, nur in zwei bis drei Prozent
der Fälle entwickelt sich nach einem Zeckenbiss tatsächlich eine 
Borreliose.

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Kölner Stadt-Anzeiger
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