Kölner Stadt-Anzeiger: EKD nach Angriffen des "Zentralrats der Muslime" um Mäßigung bemüht Rheinischer Präses Schneider übt für die Kirche auch Selbstkritik
Köln (ots)
Nach den heftigen Angriffen des "Zentralrats der Muslime in Deutschland" auf die EKD und deren Ratsvorsitzenden Wolfgang Huber zeigt sich der Rat der EKD um Mäßigung bemüht. Er sehe darin keine ernsthafte Belastung für den Dialog mit den islamischen Spitzenverbänden, sagte der rheinische Präses Nikolaus Schneider dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). "Ich will nicht sagen, der Ton ist klasse, aber ich rege mich nicht darüber auf." Selbstkritisch müsse die EKD zur Kenntnis nehmen, "dass manche Äußerungen zur Islam-Frage offenbar so aufgefasst worden sind, als gehe es uns um eine billige Profilierung zu Lasten der Muslime", so Schneider in seiner - wie er ausdrücklich betonte - mit Huber abgestimmten Reaktion. Die EKD müsse sich fragen, welche Anteile sie daran habe, dass es zu einer "so aufgeregten und verletzten Wahrnehmung gekommen ist". Der Generalsekretär des ZMD, Aiman A. Mazyek, hatte der EKD in einem Gastbeitrag für die Zeitung fundamentalistische Tendenzen vorgeworfen. Die EKD glaube, "polemisch ihr Profil am Islam schärfen zu müssen". Angesichts interner Debatten sei die Kritik an den Muslimen ein "plumpes Ablenkungsmanöver".
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