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Kölner Stadt-Anzeiger: ZdK-Präsident verteidigt Erzbischof Zollitsch gegen Kritik Meyer: Wir teilen Zollitschs Aussagen aus vollem Herzen

Köln (ots)

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat
den neuen Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, 
Robert Zollitsch, gegen den Angriff des Regensburger Bischofs Gerhard
Ludwig Müller verteidigt. "Wir teilen das, was Erzbischof Zollitsch 
in seinem Interview gesagt hat, aus vollem Herzen", sagte 
ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer dem "Kölner Stadt-Anzeiger" 
(Mittwoch-Ausgabe). Es sei wohltuend, dass Zollitsch "die Welt nicht 
so betrachtet, wie man sie haben möchte, sondern wie sie ist". 
Zollitsch hatte dem "Spiegel" unter anderem gesagt, die 
Zölibatsverpflichtung für Priester sei theologisch nicht notwendig. 
Müller warf ihm daraufhin einen undurchdachten Schnellschuss vor. 
"Ein Interview ist keine Dissertation", hielt Meyer dagegen. 
Gleichwohl seien Zollitschs Aussagen theologisch abgewogen gewesen. 
Auch die Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" verteidigte 
Zollitsch. Dieser habe den Mut gehabt, ein Problem anzusprechen, für 
das sich Rom "blind und taub" stelle, sagte "Wir sind 
Kirche"-Vorstand Christian Weisner der Zeitung. "Jemand, der so lange
Personalchef war wie Zollitsch, ist doch kein Naivling". Wie die 
heftige Kritik zeige, hätten es die Konservativen in der 
Bischofskonferenz nicht verwunden, dass sie bei der Regelung der 
Nachfolge von Kardinal Karl Lehmann im Vorsitz der Bischofskonferenz 
"kein Stück des Kuchens für sich bekommen" hätten. "Ich habe mit 
einer Reaktion gerechnet, hätte aber nicht gedacht, dass es so 
schnell geht", so Weisner.
Das Fernbleiben der bayerischen Bischöfe Müller, Walter Mixa 
(Augsburg) und Wilhelm Schraml (Passau) im Abschiedsgottesdienst für 
den früheren Münchner Erzbischof, Kardinal Friedrich Wetter, am 
vergangenen Wochenende bezeichnete ZdK-Präsident Meyer als 
"ungehörig" und "schlechten Stil". Für Weisner ist es das Signal 
eines "Kirchenkampfes": "Die Denkverbote aus Rom, die es 
ausgesprochen und unausgesprochen gibt, sind nicht mehr zu halten."

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