Kölner Stadt-Anzeiger: Studie: Männer deutlich weniger "modern" als Frauen/Von der Leyen stellt Untersuchung "Männer in Bewegung" vor
Köln (ots)
Deutsche Männer sind in ihrem Rollenverhalten unbeweglich. Nur jeder fünfte praktiziert neue Formen der Vaterschaft und Partnerschaft. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe) vorab berichtet, ist dies ein zentrales Ergebnis der großen Männerstudie, die Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) an diesem Mittwoch (18. März) in Berlin vorstellt. Der Anteil der "modernen" Männer habe sich in den vergangenen elf Jahren kaum verändert, sagte der Sozialwissenschaftler Rainer Volz, Mitautor des Forschungsberichtes "Männer in Bewegung", der Zeitung. Demgegenüber habe der Anteil der modernen Frauen stark zugenommen. "Da kommt ein Problem auf uns zu", so Volz. Es sei zu befürchten, "dass noch mehr Männer als bisher ungewollt einsam bleiben". Im Grundsatz, so Volz, es es "einfach schwierig", wenn ein sehr konservativ eingestellter Mann mit einer modernen Frau den Alltag teilen solle. Allerdings seien die Frauen auch ein Motor für die Modernisierung der Männer, da diese ihre Einstellung häufig erst änderten, wenn ihre Frauen berufstätig seien. "Die schwierige ökonomische Situation wird uns einen Modernisierungsschub bescheren", sagte der Geschäftsführer der Evangelischen Männerarbeit, Martin Rosowski, dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Für die repräsentative Studie im Auftrag der Männerarbeit der evangelischen und der katholischen Kirche wurden 1470 Männer und 970 Frauen befragt. Jeweils ein Drittel der Männer sei als "teiltraditionell" oder "suchend" einzustufen, jeweils etwa 20 Prozent balancieren zwischen modernen und traditionellen Rollenbildern. Eine Vergleichsstudie gab es im Jahr 1998.
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