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Kölner Stadt-Anzeiger: Westerwelle ignoriert Merkels Distanzierung von Hartz-Debatte

Köln (ots)

Köln. FDP-Chef Guido Westerwelle setzt sich über die
Distanzierung Angala Merkels von seiner umstrittenen 
Sozialstaatskritik hinweg. "Nach meiner Kenntnis hat sich die 
Bundeskanzlerin in der Debatte nicht zu Wort gemeldet" sagte 
Westerwelle dem "Kölner-Stadt-Anzeiger" (Dienstagsausgabe). Er 
vertrete nur, was aus seiner Sicht nötig sei. Durch die Erhöhung von 
Kindergeld und Kinderfreibetrag habe die neue Bundesregierung unter 
Beteiligung der FDP " in den ersten Wochen mehr für die Familien 
getan als die Parteien, die in den letzten elf Jahren regiert haben".
Westerwelle Äußerungen seien "sicherlich weniger der Duktus der 
Kanzlerin", hatte Merkel eine Sprecherin erklären lassen. Auf die 
Frage, ob die Bundeskanzlerin in der von den Liberalen geforderten 
Bundestagsdebatte über den Sozialstaat das Wort ergreifen solle, 
sagte der FDP-Vorsitzende: "Es ist jedermanns Recht, sich an einer 
solchen Debatte zu beteiligen - im Bundestag wie in der gesamten 
Gesellschaft." Seiner Ansicht sei der soziale Friede gefährdet, "wenn
die Mitte, also die Menschen mit kleineren und mittleren Einkommen, 
vergessen wird". Westerwelle lehnte es ausdrücklich ab, seine 
umstrittenen Äußerungen zurückzunehmen oder zu relativieren. "Wenn 
jemand den Finger in die Wunden des linken Zeitgeistes legt, ist die 
Empörung immer groß", sagte der FDP-Chef. Er werde "weiter eine 
Politik machen, die Wahrheit und Klarheit verpflichtet" sei. "Das mag
linken Kommentatoren nicht passen. Aber darauf kommt es nicht an", 
sagte Westerwelle.

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