Kölner Stadt-Anzeiger: Bosbach will im "Berliner Kreis" der CDU für eine andere Europapolitik werben Mißfelder hat Teilnahme an neuem konservativen Kreis abgesagt
Köln (ots)
Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), will im konservativen "Berliner Kreis" auch für eine andere Europapolitik streiten. "Konservative fühlen sich in der Union nicht mehr heimisch", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). "Und meine Sorge ist nicht, dass sie zur politischen Konkurrenz überlaufen, sondern dass sie sich von der Politik abwenden." Er fügte hinzu: "Allein die regelmäßige Klage, dass die Konservativen mit ihren Ansichten nicht genug Gehör finden, genügt mir aber nicht. Man muss vielmehr deutlich machen: Was bedeutet Konservativismus im 21. Jahrhundert? Man muss politische Projekte benennen. Mir geht es um Konkretisierung." Ein Feld dafür könne die Europapolitik sein. So will Bosbach das Modell des "Europa der Vaterländer" gegen das von Teilen der CDU-Spitze favorisierte Modell der "Vereinigten Staaten von Europa" stellen. Der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, erklärte dem "Kölner Stadt-Anzeiger" hingegen: "Ich bin gefragt worden, ob ich da mitmache. Ich habe das aber abgelehnt. Denn man sollte die bestehenden Möglichkeiten zur Einflussnahme nutzen - in Vorständen und auf Parteitagen." Mißfelder sitzt im Präsidium und gilt als konserva-tiv. Auch der ebenfalls einschlägig bekannte Vorsitzende der CDU-Fraktion im Thürin-ger Landtag, Mike Mohring, bleibt dem Kreis nach Informationen der Zeitung fern. Der zuletzt etwa 50-köpfige "Berliner Kreis", zu dem auch Wirtschaftsvertreter und Journa-listen zählen, will sich am Donnerstag öffentlich vorstellen. Initiator ist Christean Wagner, CDU-Fraktionsvorsitzender im Hessischen Landtag.
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