Kölner Stadt-Anzeiger: Druck auf kreuz.net nimmt zu Grüne Roth und Beck fordern Ausweitung der Ermittlungen - Bischöfe wollen dem Portal "ein rasches Ende bereiten"
Köln (ots)
Der Druck auf die anonymen Betreiber des extremistischen Internet-Portals "kreuz.net" nimmt zu. Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth fordert jetzt, die Suche nach den Hintermännern der Plattform auszuweiten, die zuletzt mit hämischen homo-phoben Tiraden gegen den verstorbenen Schauspieler Dirk Bach Empörung ausgelöst hatte. "Dafür gibt es Spezialisten der Polizei zur Bekämpfung von Internet-Kriminalität", sagte Roth dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). Kreuz.net bezeichnet sich selbst als "katholisch" und hetzt unter diesem Label unter an-derem gegen Homosexuelle, Juden und Muslime. Dagegen wehren sich die deutschen Bischöfe vehement, aber bisher vergeblich. Roth forderte die Bischöfe zu verstärkter interner Recherche auf. Daran müsse die Kir-che um ihrer Glaubwürdigkeit willen selbst das größte Interesse haben. Die Bischofs-konferenz konterte durch ihren Sprecher Matthias Kopp, solcher Aufrufe bedürfe es nicht. Nach Angaben ihres Sekretärs, Pater Hans Langendörfer, geht die Bischofskonfe-renz seit Monaten gegen die kreuz.net-Betreiber vor, deren Webseite derzeit in San Francisco gehostet wird. "Es muss unser gemeinsames Ziel sein, diesem Portal ein rasches Ende zu bereiten", schreibt Langendörfer an den Kölner Grünen-Abgeordneten Volker Beck. Der Brief liegt dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vor. Er gehe davon aus, dass niemand im kirchlichen Dienst für kreuz.net tätig sei, so Langendörfer. Wäre dies der Fall, hätte diese "ungeheure Pflichtverletzung" arbeits- und dienstrechtliche Konsequenzen.
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