Kölner Stadt-Anzeiger: Zwei Vorstände von Deutsche Oppenheim Family Office müssen gehen/ Banker waren nach Insiderangaben in fragwürdige Geschäfte mit Luxemburger Steuersparfonds eingebunden
Köln (ots)
Köln. Die Deutsche Bank wird von früheren Geschäften ihrer Tochter Sal. Oppenheim eingeholt. Zwei Vorstände der Konzerntochter Deutsche Oppenheim Family Office müssen gehen. Während Markus Küppers sein Amt selbst niederlegte, wurde Andreas Pichler mit sofortiger Wirkung vom Aufsichtsrat abberufen. Dies bestätigte ihr Arbeitgeber am Dienstag.
Die beiden Banker arbeiteten früher für die Oppenheim Vermögenstreuhand (OVT), über die Sal. Oppenheim damals schwerreiche Familienverbünde betreute. Diese Firma ging nach der Übernahme des Geldhauses durch die Deutsche Bank in der Deutsche Oppenheim Family Office auf. Hier wurden Küppers und Pichler 2013 zum Vorstand berufen. Die Manager waren jedoch nach Angaben von Insidern an Geschäften mit Spezialfonds in Luxemburg beteiligt. Wegen dieser Fonds hatte die Staatsanwaltschaft Köln vor zwei Wochen Wohnungen und Büros durchsuchen lassen. Sie ermittelt wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung gegen Bankkunden und wegen Beihilfe dazu gegen 14 frühere oder aktuelle Beschäftigte von Sal. Oppenheim.
Die Deutsche Oppenheim hatte nach internen Prüfungen selbst fragwürdige Vorgänge an die Staatsanwaltschaft gemeldet. Bei den Fonds handelt es sich um Vehikel, mit denen eine Steuerpflicht für Anlagegewinne legal über Jahre hinweg verschoben werden konnte. Voraussetzung war, dass die Anleger keinen Einfluss auf die Anlage-Entscheidungen des Fonds nahmen. In einigen Fällen hielten sie sich aber wohl nicht daran, wodurch Steuerpflicht bestanden hätte. Der Sachverhalt ist unter Juristen umstritten, hat aber nun den Abgang der Vorstände ausgelöst.
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