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Kölner Stadt-Anzeiger: Promi-Appell für Volker Beck: Grünen-Politiker wird "im Bundestag gebraucht"
Zentralrat der Juden, Migrantenverbände unterstützen Aufruf - Gerangel um Listenplätze in NRW

Köln (ots)

Ein breites Bündnis von Prominenten aus Gesellschaft, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Kultur und Wissenschaft hat sich für einen erneuten Einzug des Grünen-Politikers Volker Beck in den Bundestag ausgesprochen und seine Partei aufgefordert, für die Wahl 2017 eine erneute Kandidatur zu unterstützen. "Volker Beck wird im Bundestag gebraucht", heißt es nach einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe) in einem Appell von mehr als 60 Persönlichkeiten. Unter ihnen sind Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden; das Muslimische Forum Deutschland, der Immigranten-Dachverband BAGIV, der Interkulturelle Rat und Pro Asyl, die Schriftstellerin Sibylle Berg, die Schauspielerinnen Maren Kroymann und Katja Riemann sowie die Publizisten Lea Rosh und Günter Wallraff. Das Schreiben an den Kreis- und Ortsverband der Kölner Grünen würdigt Becks Einsatz für Migranten, Flüchtlinge und Minderheiten sowie seinen Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und Homophobie. Als Initiator nennt die Zeitung den Bundessprecher des Lesben- und Schwulenverbands, Axel Hochrein. Er und die anderen Unterzeichner sähen Standards in Fragen des Asylrechts oder der freien Religionsausübung angesichts grassierender "autoritärer Fantasien einer ausgrenzenden, »homogenen Volksgemeinschaft«" in Gefahr. "Nur zu gern würden AfD und Co. Volker Beck zum Verstummen bringen", schreiben sie. "Seine Stimme wird umso mehr gebraucht: Nicht nur um das Erreichte zu verteidigen, sondern um wieder in die Offensive zu kommen." Beck war im April nach einer Drogenaffäre auf die politische Bühne zurückgekehrt. Ohne ausdrücklichen Bezug greift der Appell in ein Gerangel um die Listenplätze für die Bundestagswahl ein. Neben Beck und Katharina Dröge strebt mit Landes-Grünenchef Sven Lehmann der dritte Kölner ins Parlament, wo die NRW-Grünen derzeit 13 Mandate haben. Zwei Plätze der Kölner gelten als sicher. Für einen dritten müssten sie eine Anwartschaft auf den Landtag opfern oder die anderen Regionen überzeugen, dass Lehmann als Parteichef nicht auf das Kölner Kontingent angerechnet wird.

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