Kölner Stadt-Anzeiger: "Wir investieren Milliarden ohne Gesamtkonzept" Reimar Molitor, Geschäftsführer des Vereins Region Köln/Bonn, fordert eine Strategie für öffentliche Investitionen im Rheinland
Köln (ots)
Köln. Der Kommunalverein Region Köln/Bonn fordert eine radikale Änderung bei den öffentlichen Investitionen in Ballungsräumen wie im Rheinland. Sie seien zu stark an den Einzelinteressen der Städte und Gemeinden orientiert. "Wir investieren vor Ort Milliarden in die Infrastruktur, Bauen und Wohnen, ohne ein Gesamtkonzept für die Region zu haben", sagte Reimar Molitor, Geschäftsführer des Region Köln/Bonn e.V., dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstagausgabe). In einer wachsenden Region bei immer knapper werdenden Flächen müsse jede einzelne Entscheidung für ein neues Wohngebiet oder die Ansiedlung von Industrie und Gewerbe auf die Folgen für die ganze Region überprüft werden. "Wir können es nicht mehr leisten, noch mehr Flächen auf der grünen Wiese zu verbrauchen, Frischluftschneisen zu zerstören, um anschließend über hohe Feinstaubwerte in den Innenstädten zu diskutieren."
Der Kommunalverein wird im Sommer 2019 ein Strukturkonzept vorlegen, das den mehr als 3000 Kommunalpolitikern und Entscheidern in der Region helfen soll, den "Wildwuchs von Strukturen" zu beenden. Zur Regio Köln/Bonn gehören Köln, Bonn, Leverkusen und weitere 58 Kommunen in den vier Kreisen Kreisen Rhein-Berg, Oberberg, Rhein-Sieg, Rhein-Erft und im Rhein-Kreis Neuss. In der Schweiz seien Strukturkonzepte dieser Art längst verpflichtend, so Molitor. "Ohne sie gibt es keine Fördergelder."
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