Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch würde Rot-Rot-Grün nicht an Nato-Frage scheitern lassen: "Bereit, über alles zu reden!"
Köln. (ots)
Der Fraktionschef der Linkspartei im Bundestag, Dietmar Bartsch, macht den von seiner Partei geforderten Austritt Deutschlands aus der Nato nicht zur Bedingung für eine mögliche Koalition mit der SPD und den Grünen nach der Bundestagswahl. "Wenn es eine rechnerische Mehrheit für Mitte-Links mit einer starken Linken gibt, dann werden wir alle Themen, die in unserem Programm stehen, auf den Tisch legen. Wir werden bereit sein, über alles zu reden.", sagte Bartsch im Pocast "Bosbach & Rach - Die Wochentester" des "Kölner Stadt-Anzeiger" und des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND).
Einen entsprechenden Koalitionsvertrag hält Bartsch an der Basis seiner Partei für durchsetzbar. Er werde dann für seine Positionen werben. "Sollten wir dorthin kommen, einen Koalitionsvertrag vorlegen zu können, wird die Mitgliedschaft der Linken diesem Koalitionsvertrag mit großer Mehrheit zustimmen."
Bartsch bekräftigte das programmatische Ziel seiner Partei, die Nato durch ein europäisches Sicherheitsbündnis unter Einbeziehung Russlands abzulösen. Eine Aufnahme Russlands in die Nato nannte Bartsch "Traumtänzerei". Es nutze andererseits aber auch nicht, "wenn wir bei Reden Kalte Krieger im Bundestag haben, die am liebsten einmarschieren würden". Mit Blick auf den Krieg des NS-Regimes gegen die Sowjetunion im 20. Jahrhundert rief Bartsch zu mehr Zurückhaltung auf. "Wir brauchen Beziehungen zu Russland, was nicht heißt, dass wir Politik von Putin nicht deutlich kritisieren. Zu Recht im Übrigen."
Der Podcast "Bosbach & Rach - Die Wochentester" ist ab Freitag, 03.09., um 7 Uhr unter anderem auf www.ksta.de abrufbar.
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