Siegburger Schulleiterin weist Rassismus-Vorwurf von Verein türkeistämmiger Eltern zurück
Siegburg (ots)
Die Schulleiterin des Siegburger Allee-Gymnasiums, Sabine Trautwein, hat die Vorwürfe eines Elternvereins türkeistämmiger Eltern zurückgewiesen, ihre Schule bediene in ihrem Unterricht Klischees und Vorurteile gegenüber Türken und Menschen mit türkischen Wurzeln. Der "Kölnischen Rundschau" und dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe) sagte Trautwein: "Wenn ich die Aufgabe allein für sich sehe, ist das natürlich problematisch." Tatsächlich stamme diese aber aus einem zugelassenen Schulbuch, in dem es um Kulturrelativismus gehe und die Frage, ob man eine andere Kultur aus eigener Sicht beurteilen dürfe. Das Beispiel sei dabei eines von mehreren.
Im Unterricht sollte folgender Sachverhalt erörtert werden: "Ein türkischer Familienvater in Deutschland verheiratet seine Tochter ohne deren Einverständnis mit dem Sohn seines Bruders, um diesem eine Aufenthaltserlaubnis für Deutschland und damit eine Existenz zu sichern. Besprich die Situation mit deinem Tischnachbarn oder deiner Tischnachbarin. Welche Konflikte seht ihr darin?" Die "Föderation Türkischer Elternvereine" in Nordrhein-Westfalen (Fötev) warf der Schule in einem Offenen Brief an Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) daraufhin vor, die Aufgabe entspreche dem Vokabular rechtsradikaler Populisten.
Die Schule in Siegburg ist Mitglied der initiative "Schule ohne Rassismus".
Auf die Aufgabe aufmerksam gemacht hatte bereits vor zwei Wochen der Solinger Rechtsanwalt Fatih Zingal mit einem Facebook-Post. Zingal gilt der Regierungspartei AKP des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan als nahestehend.
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