Richard David Precht fordert Energie-Einsparungen - "Verzicht würde ich den Schlächtern von Katar vorziehen"
Köln. (ots)
Der Philosoph Richard David Precht hat die infolge des Ukraine-Krieges vereinbarte "Energiepartnerschaft" Deutschlands mit Katar scharf kritisiert und stattdessen zum Energiesparen aufgerufen. "Einen halbwegs realistischen Verzicht würde ich jederzeit der Position vorziehen, nach Katar zu gehen, und von den Schlächtern von Katar eine Gasversorgung oder Wasserstoffversorgung zu erwarten. Da treiben wir den Teufel mit dem Belzebub aus", sagte der Bestseller-Autor im "Wochentester"-Podcast von "Kölner Stadt-Anzeiger" und "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND). Die Regierung von Katar unterstütze Al-Qaida und den IS. "An deren Händen klebt das Blut von Hunderttausenden von Toten." Er höre das Wort Verzicht "gar nicht ungern". Schon Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) habe 1973 auf dem Höhepunkt der Ölkrise eine Art Verzichtspredigt gehalten und Anordnung erlassen wie etwa autofreie Wochenenden. Precht, der gerade sein neues Buch "Freiheit für alle" über die Zukunft unserer Arbeit und über Verzicht in der Wirtschaftskrise veröffentlicht hat, hält es für völlig offen, wie der Krieg in der Ukraine weitergeht - er könne in vier Wochen oder erst in fünf Jahren vorbei sei. "Ich glaube, dass es Leute in der russischen Führung gibt, die deutlich durchgeknallter sind als Putin." Einen Zusammenbruch Russlands, der durch länger andauernde Wirtschaftssanktionen drohen könnte, halte er für "unfassbar gefährlich". "Ein solches Land, eine Atommacht, die sich in Auflösung befindet, das ist das größte Horrorszenario, das wir uns vorstellen. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns überlegen: Wie kommen wir aus der Nummer raus, ohne dass Russland zerbricht?"
Prechts Aussagen sind zu hören im Podcast "Bosbach & Rach - Die Wochentester" mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach auf ksta.de/podcast und auf rnd.de.
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