Prozess gegen Amazon-Subunternehmer wegen Schwarzgeldzahlungen in Millionenhöhe - Angeklagte gehören zum Kreis um den "Kalifen von Köln", Metin Kaplan.
Köln. (ots)
Subunternehmer des Internet-Versandhändlers Amazon und des Paketbotendienstes Hermes sollen ihre Kurierfahrer im großen Stil schwarz entlohnt haben. Nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" müssen sich vier Angeklagte derzeit vor dem Kölner Landgericht verantworten. Laut der Staatsanwaltschaft sollen die Firmeninhaber zwischen 2018 und Januar 2023 in 1000 Fällen keine Sozialabgaben für die Mitarbeiter entrichtet und Steuern hinterzogen haben. Insgesamt bezifferten die Ankläger den Schaden auf knapp 17 Millionen Euro.
Allein für Amazon fuhr der große Subunternehmer an etlichen Verteilzentren in Rheinland-Pfalz und NRW die Pakete aus. "Die Zusammenarbeit mit dem betreffenden Lieferpartner haben wir im Juli 2022 beendet", sagte ein Amazon-Sprecher dem "Kölner Stadt-Anzeiger" auf Anfrage. Der Konzern überprüfe seine Lieferpartner regelmäßig, "um sicherzustellen, dass sie die geltenden Gesetze und unsere Richtlinien einhalten", hieß es. "Bei wesentlichen Vertragsverletzungen oder Hinweisen auf illegale Handlungen beenden wir - wie in diesem Fall - die Zusammenarbeit mit dem Partner."
Zwei der vier Angeklagten stammen aus dem Vertrauten-Kreis von Metin Kaplan, auch als "Kalif von Köln" bekannt. So sitzt der Schwiegersohn des Chefs der verbotenen Vereinigung "Kalifatstaat" auf der Anklagebank. Ein Teil der illegalen Gewinne floss den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft zufolge in die Türkei. Ob Hassprediger Kaplan von den Geldern profitierte, ist bisher unklar.
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