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Commerzbank: Börsenbericht für die Woche vom 18.02. bis 22.02.2008

Frankfurt (ots)

In der letzten Handelswoche hielt der
Konjunkturpessimismus die internationalen Aktienmärkte weiter in 
Bann: In einem Spannungsfeld zwischen Konjunkturängsten und sinkenden
Gewinnerwartungen auf der einen sowie einer attraktiven Bewertung auf
der anderen Seite hielten die Schwankungen weiter an. Belasteten im 
Verlauf der letzten Woche zunächst die unsichere Lage bei 
Anleihenversicherern, so waren es zum Wochenausklang die schlechten 
Konjunkturdaten, die die Aufwärtsbewegung zunichte machten. In Summe 
legte der Dax knapp 1% zu, europäische Standardwerte konnten etwa 
0,5% gewinnen. Amerikanische Anleger griffen nach der einen oder 
anderen positiven Unternehmensmeldung bereits wieder zu - am 
Wochenschluss notierte der marktbreite S&P 500 mit 1,4% im Plus.
Sowohl die US- als auch die Eurorentenmärkte verzeichneten 
Kursverluste in der vergangenen Woche, insbesondere im Bereich der 
langen Laufzeiten. Der für den deutschen Rentenmarkt richtungweisende
Bund Future fiel um 109 Basispunkte auf 116,33 Punkte. Während sich 
die Rendite von 10-jährigen Bundesanleihen um 9 Basispunkte auf 3,96%
erhöhte, rentierten 2-jährige Bundesanleihen mit 3,12% nur 3 
Basispunkte höher als am Freitag der Vorwoche. In den USA rentierten 
10-jährige Laufzeiten mit 3,77% um 13 Basispunkte höher als eine 
Woche zuvor, während sich die Rendite von 2-jährigen Laufzeiten um 1 
Basispunkt auf 1,92% reduzierte. Der steilere Verlauf der 
Zinsstrukturkurve setzte sich somit vor allem in den USA fort. Dort 
legte die Renditedifferenz zwischen 10- und 2-jährigen Staatsanleihen
um 14 Basispunkte zu. In Deutschland war hingegen nur ein Anstieg der
entsprechenden Renditedifferenz von 6 Basispunkten zu verzeichnen. 
Belastend auf die Rentenmärkte wirkten einerseits Kursgewinne an den 
Aktienmärkten, andererseits US-Konjunkturdaten. So fiel die 
Entwicklung der US-Einzelhandelsumsätze besser als erwartet aus, was 
die Rezessionsängste zurückdrängte. Auch die Rede von 
US-Notenbankpräsident Bernanke vor dem Senat wurde als ein Zeichen 
aufgefasst, dass sich die Lage in den USA bessern wird. Nach Ansicht 
des Fed-Präsidenten werden die Zinssenkungen und das Konjunkturpaket 
der Regierung der Wirtschaft gegen Ende des Jahres zu neuem Schwung 
verhelfen. Dennoch zeigte er weiter die Bereitschaft zu 
Zinssenkungen, was die Renditen im kurzen Laufzeitenbereich etwas 
drückte. Die im Euroraum veröffentlichten Konjunkturdaten hatten nur 
wenig Markteinfluss. Die Industrieproduktion war im Dezember erneut 
rückläufig. Auch das Wirtschaftswachstum hat sich im 4. Quartal 
deutlich abgeschwächt und ist gegenüber dem Vorquartal nur noch um 
0,4% gewachsen. Etwas belastend wirkte zudem der ZEW-Index, der nicht
weiter gefallen ist und sich auf tiefem Niveau stabilisierte. Am 
Freitag konnten die Rentenmärkte jedoch, insbesondere aufgrund 
deutlich gefallener US-Stimmungsindikatoren, einen Teil ihrer 
Kursverluste wieder wettmachen.
Die kommende Woche könnte zeigen, wie es um den 
Dienstleistungssektor im Euroraum tatsächlich bestellt ist. War der 
deutliche Rückgang des Einkaufsmanagerindex für den tertiären Sektor 
im Januar nur ein stimmungsgetriebener Einbruch aufgrund der 
verschärften Lage an den Finanzmärkten oder kommt die Expansion im 
Sektor tatsächlich zum Erliegen? Im Verarbeitenden Gewerbe sollte 
aufgrund der weiterhin kräftigen Nachfrage nach industriellen 
Erzeugnissen aus Asien zunächst ein kräftiger Abschwung verhindert 
werden. Der Einkaufsmanagerindex für diesen Sektor sollte daher 
weiterhin ein moderates Expansionsniveau anzeigen. In den USA stehen 
neben Verbraucherpreisdaten hauptsächlich Daten zum Wohnungsmarkt an.
Sowohl der NAHB Wohnungsmarktindex (der Index gibt Auskunft über die 
erwartete Entwicklung am US-Wohnungsmarkt) als auch die 
Wohnungsbaubeginne und Wohnungsbaugenehmigungen sollten weiterhin auf
einem tiefen Niveau verbleiben und somit keine Besserung der Lage am 
US-Immobilienmarkt in Aussicht stellen.
Beachtung wird zudem die Veröffentlichung des Protokolls zur 
US-Zinsentscheidung finden, dass einen näheren Einblick in die 
aktuelle Konjunktureinschätzung der US-Notenbank geben wird. An den 
Rentenmärkten hat die Flucht in Sicherheit in den letzten Wochen 
augenscheinlich begonnen abzuebben, weshalb das Kursanstiegspotential
im langen Laufzeitenbereich in der nächsten Zeit begrenzt sein 
dürfte. Im kurzen Laufzeitenbereich besteht allerdings noch etwas 
Potential, wenn sich die Zinssenkungserwartungen weiter verstärken. 
Die Zinsstrukturkurve dürfte daher auch in den nächsten Monaten 
weiter steiler verlaufen. Die in dieser Woche anstehenden Daten haben
voraussichtlich wenig Potenzial größere Bewegungen an den 
Rentenmärkten zu erzeugen. Die Renditen sollten sich daher zunächst 
auf ihrem aktuell recht tiefen Niveau stabilisieren und die 
Seitwärtstendenz der letzten Wochen dürfte sich fortsetzen.
Auf der Unternehmensseite gab es in der letzten Berichtswoche 
viele positive Meldungen, die im nervösen Kapitalmarktumfeld 
allerdings nur wenig Beachtung fanden. In dieser Woche stehen 
besonders europäische Unternehmen im Mittelpunkt des Marktgeschehens,
denn in den USA berichten nur einige "Nachzügler" über das 
abgelaufene Geschäftsjahr 2007.
Angesichts der insgesamt schwierigen Rahmenbedingungen dürften die
Aktienmärkte weiter von hoher Volatilität begleitet sein. Für den 
Anleger ergibt sich in dieser Situation die Möglichkeit, die starken 
Schwankungen auszunutzen - und bei deutlicheren Kursrückgängen, die 
unter technischen Aspekten bis in den Bereich der Januar-Tiefststände
gehen können, grundsätzliche Käufe vorzunehmen. Selektiv lohnt es 
sich bereits jetzt wieder, in den (deutschen) Markt einzusteigen, 
nachdem der DAX allein in diesem Jahr einen Kursrückgang von 15% zu 
verzeichnen hatte. Denn mittlerweile haben bereits 11 DAX-Unternehmen
eine Dividendenrendite, die über der Rendite für 10jährige 
Bundesanleihen liegt. Insgesamt dürften die attraktive Bewertung der 
Aktien sowie das pessimistische Sentiment in den nächsten Monaten 
dafür sorgen, Konjunktursorgen und Gewinnrückgänge in einem volatilen
Seitwärtstrend (6.400 / 7.250) zu verarbeiten. Privatanlegern wird 
die Aktie von Swisscom zum Kauf empfohlen.
Disclaimer
Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist das Geschäftsfeld 
Privat- und Geschäftskunden (ZPK) der Commerzbank AG verantwortlich. 
Die Commerzbank AG, Frankfurt am Main, unterliegt der Aufsicht der 
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
Diese Ausarbeitung richtet sich ausschließlich an Personen mit 
Wohnsitz in Deutschland und dient ausschließlich Informationszwecken.
Sie stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot 
zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Die enthaltenen 
Informationen und Angaben wurden von dem Geschäftsfeld Privat- und 
Geschäftskunden (ZPK) der Commerzbank AG sorgfältig recherchiert und 
zu eigenen Zwecken verarbeitet. Diese Ausarbeitung ist mit größter 
Sorgfalt bearbeitet worden. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir 
für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder 
Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Es besteht keine 
Garantie, dass etwaig aufgezeigte Zukunftsszenarien tatsächlich 
eintreten werden. Diese Ausarbeitung soll eine selbständige 
Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine 
anleger- und anlagegerechte Beratung. Einschätzungen und Bewertungen 
reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung 
der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung oder 
Mitteilung hierüber ändern. Die in der Vergangenheit gezeigte 
Kursentwicklung von Finanzinstrumenten erlaubt keine verlässliche 
Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den 
zukünftigen Kurs, Wert oder Ertrag etwaig in dieser Publikation 
genannter Finanzinstrumente oder deren Emittenten kann daher nicht 
übernommen werden.
©2008; Herausgeber: Commerzbank Aktiengesellschaft, Kaiserplatz, 
60261 Frankfurt am Main. Diese Ausarbeitung oder Teile von ihr dürfen
ohne Erlaubnis der Commerzbank weder reproduziert, noch weitergegeben
werden.

Pressekontakt:

Commerzbank AG
Zentraler Stab Konzernkommunikation -Presse-
Telefon: 069/136-22830
Telefax: 069/136-29955
Email: pressestelle@commerzbank.com

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