Commerzbank Aktiengesellschaft
Wöchentlicher Börsenbericht der Commerzbank AG
Neues historisches Hoch am Aktienmarkt
Frankfurt/M. (ots)
Nur kurz konnte der Kursrückgang an der Wall Street die gute Stimmung am deutschen Aktienmarkt trüben. Getragen von den "alten" Börsenfavoriten aus Technologie und Telekommunikation kletterte der DAX bald wieder auf ein neues historisches Hoch von nur knapp unter 8000 Punkten. Auch der Verzicht der Europäischen Zentralbank, die Leitzinsen zu erhöhen, begünstigte die Kursrallye. Übernahmespekulationen und gute Unternehmenszahlen beflügelten zusätzlich. Damit endete der Monat Februar aus Anlegersicht mit Kursgewinnen von knapp 12%.
Der Optimismus am Aktienmarkt ist zwar noch ungebrochen, zumal der Liquiditätszustrom an die Börsen unvermindert anhält. Eine Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts von 2,3% im 4. Quartal 1999 bestätigt zudem, dass die deutsche Konjunktur merklich an Fahrt und Breite gewonnen hat. Doch die unsichere Situation an der Wall Street mit der Gefahr weiterer Kursrückschläge sowie steigende Kapitalmarktzinsen machen die Höhenluft am deutschen Markt merklich dünner. Deshalb sollte auch an Gewinnmitnahmen gedacht werden. Der mittelfristige Ausblick für deutsche Aktien bleibt jedoch unverändert gut. Fusionsfantasie, steigende Unternehmensgewinne und die geplante Steuerreform schaffen ein günstiges Börsenklima. Gute Chancen sieht die Commerzbank vor allem bei den bisher eher vernachlässigten Werten der Chemie- und Pharmabranche. Als Einzeltitel erscheinen neben Bayer auch RWE und DaimlerChrysler interessant. Für Anleger, die sowohl von mittelfristig steigenden Zinsen als auch positiven Aktienmarktaussichten profitieren wollen, bietet sich der gemischte Fonds EuroExpert an.
Die ausgeprägte Schwäche des Euro gegenüber dem Dollar belastete den Rentenmarkt in dieser Woche. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen kletterte auf über 5,5%. Zwar hat die Europäische Zentralbank am Donnerstag ihre Leitzinsen erwartungsgemäß bestätigt. Das überraschend starke Wirtschaftswachstum in Euroland und ein kräftiger Anstieg der Teuerungsraten schüren jedoch Zinsängste. Tatsächlich dürften in diesem Jahr zwei weitere Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank, davon nach Erwartung der Commerzbank die erste im April, anstehen. Auch vom US-Bondmarkt ist keine Entlastung zu erwarten, da die akuten Verspannungen am amerikanischen Arbeitsmarkt einen strafferen geldpolitischen Kurs der US-Notenbank erwarten lassen. Deshalb sollten in Euroland die Renditen zehnjähriger Staatspapiere in diesem Jahr weiter leicht anziehen, aber noch unter 6% bleiben. In diesem Umfeld bleiben Euro-Zinstitel mit Laufzeiten bis zu drei Jahren erste Wahl. Für risikobewusste Anleger bieten höherverzinsliche Aktienanleihen eine gute Alternative.
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