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Commerzbank: Börsenbericht für die Woche vom 12.05. bis 16.05.2008

Frankfurt (ots)

In den vergangenen Tagen hielt sich der DAX
oberhalb der 7.000-Punkte-Marke. Zum Sprung darüber hatte ihm am 2. 
Mai ein eigentlich gar nicht so spektakulärer US- Arbeitsmarktbericht
verholfen, auf den vor allem auch der US-Dollar positiv reagierte. 
Dass der Ölpreis am selben Tag wieder über 114$ kletterte, blieb am 
Aktienmarkt eher eine Randnotiz. Getrieben wurde die Gesamterholung 
seit dem Tief im April vor allem von Sektoren wie Technologie oder 
Banken, die dennoch seit Jahresbeginn noch immer deutlich 
hinterherhinken. An Europas Börsen gab es letzte Woche insgesamt aber
ein eher gemischtes Bild: Im Wochenvergleich verlor der Dax 0,6%, der
Stoxx50 sank um 2% und der CAC 40 gab um 2,2% nach. Dagegen legte der
FTSE 100 dank einer Rallye bei Rohstoffwerten um etwa 2% zu. In den 
USA verlor der S&P 500 1,8%.
Sowohl am deutschen als auch am US-Staatsanleihenmarkt waren in 
der vergangenen Woche Kursgewinne zu verzeichnen. Der für den 
deutschen Rentenmarkt richtungweisende Bund Future stieg um 159 
Basispunkte auf 115,07 Punkte. Die Rendite von 10-jährigen 
Bundesanleihen sank um 20 Basispunkte auf 4,00%. 10-jährige 
US-Staatsanleihen rentierten zum Wochenschluss mit 3,77% gegenüber 
3,86% eine Woche zuvor. Einerseits wirkten Kursverluste an den 
Aktienmärkten stützend auf festverzinsliche Wertpapiere. Andererseits
verdeutlichten die Konjunkturdaten aus dem Euroraum, dass auch 
hierzulande nach einem noch kräftigen Wachstum im ersten Quartal mit 
einer ruhigeren Gangart der Wirtschaft zu rechnen ist. So fielen die 
Auftragseingänge in der deutschen Industrie schlechter als erwartet 
aus und die Produktion im Produzierenden Gewerbe war im März 
rückläufig. Auch in Frankreich enttäuschte die Industrieproduktion 
und die Einzelhandelsumsätze im Euroraum wiesen auf eine 
Konsumzurückhaltung hin. Neben den Konjunkturdaten stand insbesondere
die turnusmäßige Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) 
im Fokus der Marktteilnehmer, die ebenfalls stützend auf den 
europäischen Rentenmarkt wirkte. Zwar beließ die Notenbank den 
Leitzins erwartungsgemäß bei 4% und machte erneut klar, dass vorerst 
nicht mit einer Zinssenkung zu rechnen ist. Doch wurden durch das 
Statement die Zinserhöhungserwartungen, die während der vergangenen 
Wochen aufgekommen waren, zurückgedrängt, was den Rentenmärkten zu 
Kursgewinnen verhalf.
Nachdem in der vergangenen Woche kaum bedeutende Daten aus den USA
auf der Agenda standen, rücken die Ereignisse aus Amerika in dieser 
Woche wieder in den Fokus der Marktteilnehmer. Die positive Stimmung,
die sich an den Finanzmärkten zuletzt breitgemacht hat, könnte mit 
den ersten "harten" US-Daten für das zweite Quartal einen deutlichen 
Dämpfer erhalten. Insbesondere die US-Einzelhandelsumsätze sollten 
zeigen, dass der Motor der US-Wirtschaft - der Konsum - sich deutlich
abgeschwächt hat. Für die eingetrübte Kauflaune wird ebenfalls das 
Verbrauchervertrauen der Uni Michigan sprechen, das seit dem letzten 
zyklischen Hoch zu Beginn des vergangenen Jahres bereits von 96,9 auf
62,6 Punkte im April gefallen ist. Ferner sind von der US-Industrie 
und vom Immobilienmarkt keine positiven Nachrichten zu erwarten. Auch
der Inflationsdruck sollte weiterhin hoch sein. Die Daten zum 
Bruttoinlandsprodukt im Euroraum werden dagegen zeigen, dass die 
Wirtschaft in der Währungsunion, insbesondere in Deutschland, im 
ersten Quartal noch einmal kräftig zugelegt hat. Allerdings wird die 
Industrieproduktion - wie auch schon die Produktion im deutschen 
Verarbeitenden Gewerbe, die Auftragseingänge in der deutschen 
Industrie und die Industrieproduktion in Frankreich in der letzten 
Woche - darauf hinweisen, dass die europäische Wirtschaft bereits 
deutlich an Dynamik verliert und das Wachstum im zweiten Quartal 
wesentlich niedriger als noch im ersten Quartal ausfallen wird. Die 
erwarteten schwachen Konjunkturdaten aus den USA werden die 
Rentenmärkte auch in dieser Woche tendenziell stützen. Entscheidend 
für die Kursentwicklung wird jedoch sein, wie die Daten die Stimmung 
der Marktteilnehmer beeinflussen. Sollte weiterhin die Ansicht 
dominieren, dass die Talsohle durchschritten ist, werden auch 
schlechte Konjunkturdaten den Rentenmärkten nicht zu deutlichen 
Kursgewinnen verhelfen können.
Die Quartalberichtssaison befindet sich mittlerweile schon in der 
Spätphase. Sowohl Anzahl als auch Stellenwert der Quartalsberichte 
aus den USA nehmen in den kommenden Tagen deutlich ab. Von 
nennenswerter Bedeutung dürften vor allem die Berichte von Freddie 
Mac und Hewlett Packard sein. In Deutschland berichten 6 
DAX-Unternehmen in den nächsten Tagen über das abgelaufene 1. 
Quartal.
Ungeachtet dessen dürfte das Earnings-Thema allmählich an 
Impulskraft einbüßen. Bereits in den zurückliegenden Tagen haben sich
die Gewinnwachstumszahlen für Deutschland wie für die USA nicht mehr 
grundlegend verschoben. So dürfte der aggregierte Gewinn des S&P 500 
um ca. 15% geringer ausfallen, in Deutschland sind es auf Nettoebene 
rund 40% weniger. Bereinigt um Finanzwerte und Daimler fällt die 
operative Gewinnentwicklung aber immerhin positiv aus, aktuell liegt 
der Wert 5% höher als im Vorjahresquartal.
Als Impuls für die Aktienmärkte kommt in erster Linie eine 
Kombination aus günstigeren Preisdaten und robusteren 
Wirtschaftsdaten aus den USA infrage. Technisch betrachtet konnte 
sich der Dax nicht aus der Widerstandszone zwischen 7.000 und 7.100 
befreien, aber über der psychologisch wichtigen Marke von 7.000 
Punkten halten. Die Aufwärtstrendlinie bleibt in dieser Woche 
durchaus in Gefahr, sprich: Sollte der Druck aus den USA und vom 
Ölpreis her stärker werden, wird auch die Trendlinie (ca. 6.900) 
kurzfristig zur Disposition stehen. Privatanlegern wird die Aktie von
Siemens zum Kauf empfohlen.
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Privat- und Geschäftskunden (ZPK) der Commerzbank AG verantwortlich. 
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©2008; Herausgeber: Commerzbank Aktiengesellschaft, Kaiserplatz, 
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Commerzbank AG
Zentraler Stab Konzernkommunikation -Presse-
Telefon: 069/136-22830
Telefax: 069/136-29955
Email: pressestelle@commerzbank.com

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