All Stories
Follow
Subscribe to Commerzbank Aktiengesellschaft

Commerzbank Aktiengesellschaft

Börsenberichtwoche vom 11.08. bis 15.08.2008

Frankfurt (ots)

Volkswirtschaft
Rückblick
Der Aufwärtstrend in der deutschen Industrie scheint nun endgültig
vorüber zu sein. Die Auftragseingänge sind schon seit Ende letzten 
Jahres rückläufig (s. Abbildung links). Insbesondere die Bestellungen
aus dem Ausland sind wegen der sich abkühlenden Konjunktur in den 
europäischen Hauptabsatzmärkten, aber auch wegen des Dynamikrückgangs
der Weltkonjunktur insgesamt deutlich rückläufig. Zudem reduziert der
noch immer starke Euro die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen 
Unternehmen. Auch die Inlandsaufträge, die sich bisher noch recht gut
gehalten haben, schwächen sich nun langsam ab. Entsprechend negativ 
wirkt sich dies auch auf die Produktion aus, die sich nach dem 
Mai-Einbruch im Juni kaum erholen konnte. Der neuerliche Rückgang der
Auftragseingänge im Juni um 6,1% gegenüber dem Vorjahr (-2,1% ggü. 
Vormonat) spricht dafür, dass sich die Lage der Industrie in diesem 
Jahr wohl noch weiter eintrüben wird. Auch die EZB ist etwas 
pessimistischer geworden, was die Wachstumsaussichten in der 
Währungsunion angeht.
So bezeichnet EZB-Präsident Trichet das Wachstum im 2. und 3. 
Quartal als "überaus schwach", wenngleich die Risiken für die 
Preisstabilität zugenommen hätten. Eine Änderung des Leitzinses gab 
es bei der letzten EZB-Ratssitzung erwartungsgemäß nicht. Auch ging 
aus dem Statement zur Zinsentscheidung hervor, das kurzfristig nicht 
mit einem Schritt - weder in die eine noch in die andere Richtung - 
zu rechnen ist. Das war auch der Tenor der US-Zinsentscheidung, bei 
der sich die Fed etwas weniger "hawkisch" als erwartet äußerte. In 
den USA ist dieses Jahr ebenfalls nicht mehr mit einer 
Leitzinsänderung zu rechnen.
Ausblick
Im Euroraum liegt in dieser Woche der Fokus auf den Daten zum 
Bruttoinlandsprodukt. Nachdem bereits der deutliche Rückgang der 
Frühindikatoren auf eine klare Wachstumsabschwächung hingewiesen hat,
sollten die vorläufigen BIP-Zahlen dies bestätigen. Im zweiten 
Quartal dürfte die Wirtschaft leicht geschrumpft sein, was allerdings
zum großen Teil durch Sondereffekte begründet ist. So führte der 
milde Winter zu einer überaus starken Bauproduktion im ersten 
Quartal, was sich entsprechend negativ für das zweite Quartal 
auswirkt. Aber auch ohne diesen Sondereffekt hätte die Wirtschaft 
wohl mehr oder weniger stagniert. In den USA stehen 
Verbraucherpreise, Einzelhandelsumsätze und Verbrauchervertrauen im 
Fokus. Von der Preisfront dürfte es im Juli noch keine Entwarnung 
gegeben haben. Allerdings sollte es bei der Inflationsrate, wenn der 
Ölpreis seinen Abwärtstrend fortsetzt, in den nächsten Monaten zu 
einer Entspannung kommen. Der US-Einzelhandel dürfte von schwachen 
Autoabsätzen belastet worden sein. Jedoch sollte sich das 
Konjunkturpaket der US-Regierung noch positiv auswirken. Alles in 
allem ist aber eher mit enttäuschenden Zahlen zu rechnen. Nachdem 
sich das Verbrauchervertrauen (Uni Michigan) im Juli auf tiefem 
Niveau etwas stabilisiert hatte, sollte die Stimmung im August in 
etwa auf diesem Niveau verharren.
Aktienmärkte
Rückblick
An den internationalen Aktienmärkten standen in der vergangenen 
Woche neben einigen bedeutenden Unternehmenszahlen die Sitzungen der 
Notenbanken Fed, EZB und Bank of England im Fokus. Entsprechend hoch 
war die Zurückhaltung zum Wochenstart. Wie erwartet wurden die 
Leitzinsen unverändert belassen. Während die Kommentare der 
amerikanischen Notenbank die Aktienmärkte unterstützten, blieben die 
Sitzungen der EZB und der Bank of England ohne direkten 
Markteinfluss.
Die Folgen der Finanzkrise zeigten sich relativ deutlich in den 
Bilanzen der Versicherer. Nicht nur die Allianz musste ihr Gewinnziel
für 2008 zurückschrauben, auch die zur italienischen Generali 
gehörende deutsche AMB Generali sowie die Schwergewichte Axa und 
Hannover Rück weichten ihre Prognosen auf. Zudem hatte die Andeutung 
einer weiteren Kapitalspritze den Aktienkurs des weltgrößten 
US-Versicherers AIG auf ein Rekordtief stürzen lassen. Dennoch 
vermochten sich Banken- als auch Versicherungswerte in einem soliden 
Marktumfeld gut zu behaupten.
Der DAX konnte in der abgelaufenen Woche zum Teil deutliche Zugewinne
verzeichnen und die Marke von 6.500 Punkten zurück erobern. 
Haupttreiber war in erster Linie der deutliche Ölpreisrückgang, der 
einen wirksamen Gegenpol zu den teils enttäuschenden 
Unternehmenszahlen bildete. Auch der wiedererstarkte US-Dollar zeigte
entsprechende Wirkung.
Ausblick
Der zum Auftakt der Berichtssaison feststellbare Trend von meist 
erreichten oder gar übertroffenen Prognosen, aber gleichzeitig 
verhaltenen Ausblicken bis hin zu Gewinnwarnungen, sollte sich auch 
bei den ausstehenden Quartalsberichten fortsetzen. Die Kursreaktionen
dürften jedoch in der letzten Phase der Berichtssaison deutlich 
geringer ausfallen, da Unternehmensberichte von Konkurrenten der 
gleichen Branche bereits weitestgehend antizipiert wurden. Anleger 
sollten sich daher wieder auf die gesamtwirtschaftliche Situation und
die makroökonomischen Daten konzentrieren.
Der Inflationsdruck wird in den kommenden Monaten 
basiseffektbedingt deutlich nachlassen. Bei einem weiter rückläufigen
Ölpreis würde sich dieser Effekt verstärken. Seitens der europäischen
Konjunkturzahlen erwarten wir eine sich weiter abschwächende Dynamik.
Mit Hilfe des nachlassenden Inflationsdrucks könnte diese kurzfristig
sogar Leitzinssenkungsphantasien auslösen und somit dem US-Dollar 
weiteren Auftrieb verleihen. Hiervon dürften die exportstarken 
Branchen und Länder wie Deutschland profitieren.
Mittelfristig zeichnet sich ein weiter positives Szenario für die 
Rohstoffmärkte ab, da für den zuletzt starken Rückgang der 
Rohstoffpreise auf breiter Front keine fundamentalen Faktoren 
ausgemacht werden können. Insofern könnte dieser inflationstreibende 
Einflussfaktor wieder an die Märkte zurück schnellen.
Rentenmärkte
Rückblick
An den internationalen Rentenmärkten war in der vergangenen Woche 
ein Renditerückgang zu verzeichnen, der vor allem rückläufigen 
Zinserhöhungserwartungen nach den Zentralbanksitzungen von 
US-Notenbank (Fed) und Europäischer Zentralbank (EZB) geschuldet war.
So haben sich beide Notenbanken angesichts der konjunkturell recht 
unsicheren Lage mit klaren Richtungsäußerungen zurückgehalten und 
nahmen eine neutrale Position ein. Insbesondere die wenig 
optimistischen Äußerungen von EZB-Präsident Trichet bezüglich der 
wirtschaftlichen Entwicklung im Euroraum führten zu sinkenden 
Zinserhöhungserwartungen, die zu einem allgemeinen Renditerückgang am
deutschen Rentenmarkt (s. Tabelle links) führten.
Ausblick
Mangels bedeutender Fundamentaldaten dürften die Rentenmärkte ohne
allzugroße Bewegung in die neue Woche starten. Erst zu Wochenmitte, 
wenn die Industrieproduktion im Euroraum und die Einzelhandelsumsätze
aus den USA auf der Agenda stehen, sollte etwas Dynamik in den Markt 
kommen. Mit den Schätzungen zum BIP im Euroraum, den 
US-Einzelhandelsumsätzen und dem US-Verbraucher-vertrauen (Uni 
Michigan) könnte es zu weiteren Kursausschlägen kommen. Insgesamt 
spricht einiges dafür, dass der kurzfristige Abwärtstrend bei den 
Renditen zunächst intakt bleibt, insbesondere dann, wenn sich der 
Ölpreisrückgang weiter fortsetzt.
Disclaimer:
Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist das Geschäftsfeld 
Privat- und Geschäftskunden (ZPK) der Commerzbank AG verantwortlich. 
Die Commerzbank AG, Frankfurt am Main, ist im Handelsregister beim 
Amtsgericht Frankfurt unter der Nummer HRB 32000 eingetragen und 
unterliegt der Aufsicht der Bundesanstalt für 
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Lurgiallee 12, 60439 Frankfurt
am Main.
Diese Ausarbeitung richtet sich ausschließlich an Personen mit 
Wohnsitz in Deutschland und dient ausschließlich Informationszwecken.
Sie stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot 
zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Die enthaltenen 
Informationen und Angaben wurden vom Geschäftsfeld Privat- und 
Geschäftskunden (ZPK) der Commerzbank AG sorgfältig recherchiert und 
zu eigenen Zwecken verarbeitet. Diese Ausarbeitung ist mit größter 
Sorgfalt bearbeitet worden. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir 
für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder 
Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Es besteht keine 
Garantie, dass die aufgezeigten Zukunftsszenarien tatsächlich 
eintreten werden. Diese Ausarbeitung soll eine selbständige 
Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine 
anleger- und anlagegerechte Beratung. Einschätzungen und Bewertungen 
reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung 
der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung oder 
Mitteilung hierüber ändern. Die in der Vergangenheit gezeigte 
Kursentwicklung von Finanzinstrumenten erlaubt keine verlässliche 
Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den 
zukünftigen Kurs, Wert oder Ertrag eines in dieser Publikation 
genannten Finanzinstruments oder dessen Emittenten kann daher nicht 
übernommen werden. Ob und in welchem zeitlichen Abstand eine 
Aktualisierung dieser Ausarbeitung erfolgt, ist vorab nicht 
festgelegt worden. Die Commerzbank AG, Tochtergesellschaften und 
verbundene Unternehmen (Commerzbank Group), und/oder deren Kunden 
können bereits Transaktionen für eigene oder für fremde Rechnung im 
Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannte Finanzinstrumente 
oder damit verbundene Anlagen getätigt haben, bevor der Empfänger 
diese Ausarbeitung erhalten hat. Dies gilt auch für Mitarbeiter der 
Commerzbank Group, die an der Erstellung dieser Ausarbeitung 
beteiligt sind oder die Kenntnis von deren Inhalt vor ihrer 
Veröffentlichung haben. Mitarbeiter der Commerzbank Group 
einschließlich an der Erstellung beteiligter Personen können auch 
Geschäfte entgegen bestehender Empfehlungen tätigen. Insoweit erfüllt
diese Ausarbeitung nicht alle gesetzlichen Anforderungen zur 
Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen und wird 
von uns daher als Marketingmitteilung deklariert. Die Commerzbank hat
in Übereinstimmung mit den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen 
Regelungen interne organisatorische Vorkehrungen getroffen um 
Interessenkonflikte bei der Erstellung und Weitergabe von 
Finanzanalysen soweit wie möglich zu vermeiden. Hierzu zählen 
insbesondere institutsinterne Informationsschranken (Chinese Walls). 
Diese verwehren -den Erstellern den Zugang zu Informationen, die 
Interessenkonflikte der Commerzbank AG in bezug auf den analysierten 
Emittenten oder dessen Finanzinstrumente begründen können. Diese 
Informationsschranken gelten auch für nicht öffentlich bekannte 
Informationen aus einer etwaigen Geschäftsbeziehung der Commerzbank 
mit den Emittenten. Diese Informationen dürfen aus gesetzlichen oder 
vertraglichen Gründen nicht im Rahmen einer Finanzanalyse verwendet 
werden und sind daher auch nicht in dieser Ausarbeitung enthalten.
©2008; Herausgeber: Commerzbank Aktiengesellschaft, Kaiserplatz, 
60261 Frankfurt am Main. Diese Ausarbeitung oder Teile von ihr dürfen
ohne Erlaubnis der Commerzbank weder reproduziert, noch weitergegeben
werden.

Pressekontakt:

Commerzbank AG
Zentraler Stab Konzernkommunikation -Presse-
Telefon: 069/136-22830
Telefax: 069/136-29955
Email: pressestelle@commerzbank.com

Original content of: Commerzbank Aktiengesellschaft, transmitted by news aktuell

More stories: Commerzbank Aktiengesellschaft
More stories: Commerzbank Aktiengesellschaft
  • 06.08.2008 – 07:20

    Zwischenbericht zum 30. Juni 2008 Commerzbank in Q2 mit starkem operativen Ergebnis

    Frankfurt (ots) - - Operatives Ergebnis: 484 Millionen Euro (+ 11% gegenüber Q1), bereinigt 908 Millionen Euro - Knapp 1 Million neue Privatkunden im 1. Halbjahr 2008, davon mehr als 260.000 in Deutschland - Privat- und Geschäftskunden mit Rekordquartal, Mittelstandsbank weiter dynamisch wachsend, Osteuropa-Aktivitäten erfolgreich - Corporates & Markets mit gutem ...

  • 04.08.2008 – 15:10

    Börsenbericht Woche vom 04.08. bis 08.08.2008

    Frankfurt (ots) - Volkswirtschaft Rückblick Der Economic Sentiment Indicator (ESI) sowie Verbraucher- und Unternehmensvertrauen der Währungsunion haben in der vergangenen Woche bestätigt, auf was die Einkaufsmanagerindizes und das ifo-Geschäftsklima bereits hinwiesen: Es geht deutlich bergab mit der Stimmung und entsprechend negativ sind die Aussichten für die europäische Wirtschaft. Das Wachstum wird ...