Commerzbank Aktiengesellschaft
Börsen-Bericht der Commerzbank
Ferienstimmung über dem Aktienmarkt
Frankfurt (ots)
Gemessen an den geringen Umsätzen scheint es, als ob an den internationalen Aktienmärkten bereits Sommerruhe eingekehrt sei. Auch die deutsche Börse dümpelt eher lustlos vor sich hin und wartet auf neue Impulse. Die Kurse veränderten sich zuletzt nur wenig; allenfalls besonders wichtige Unternehmensmeldungen - wie im Falle von SAP - sorgten für etwas Belebung.
Die lethargische Börsenstimmung ist insofern enttäuschend, als die gesamtwirtschaftlichen Aussichten derzeit ideal erscheinen. Die in dieser Woche veröffentlichten neuen US-Verbraucherpreise bestätigen die Einschätzung einer Abschwächung der seit Jahren anhaltenden hohen Dynamik der amerikanischen Konjunktur. Sie stützt das Szenario eines Soft Landing mit einem allmählichen Rückgang der Wachstumsraten und möglicherweise günstigen Auswirkungen auf Preis- und Zinsentwicklung. Gleichzeitig nimmt die europäische Wirtschaft weiter Fahrt auf und schafft somit gute Voraussetzungen für eine robuste Gewinnentwicklung in den Unternehmen. Auch von der Zinsseite drohen nach der jüngsten kräftigen Anhebung durch die Europäische Zentralbank für die nächste Zeit keine Gefahren. Positiv ist schließlich zu werten, dass laut einer aktuellen Umfrage Investmentfonds ihre derzeit hohen Liquiditätsreserven zu Gunsten verstärkter Anlagen in Aktien und festverzinslichen Papieren verringern wollen. Trotz dieses erfreulichen Datenkranzes ist für die nächsten Wochen eher mit einer Fortdauer des lustlosen Aktiengeschäfts zu rechnen. Noch ist nicht absehbar, wann und woher die Initialzündung für einen stärkeren Kursaufschwung kommen soll. Neuanlagen scheinen somit zur Zeit nicht drängend. Als weiterhin attraktiv stuft die Commerzbank die Aktien von SGL Carbon und DePfa-Bank ein.
Nach dem Schock des Zinshammers der EZB in der Vorwoche und der Entspannung bei der Preisentwicklung in den USA geht es an den europäischen Rentenmärkten wieder ruhiger zu. Auch die Aussichten sind jetzt wieder günstiger, denn weder diesseits noch jenseits des Atlantik stehen kurzfristig neuerliche Zinsschritte der Notenbanken bevor. Maßgeblich für die weitere Entwicklung der Renditen bleibt allerdings die Konjunktur in Europa. Bei weiterer Belebung erwartet die Commerzbank unverändert einen moderaten Anstieg der Zinsen im 10-Jahres-Bereich auf ca. 5,75% bis zum Jahresende. Private Anleger sollten sich deshalb weiter auf kürzere bis mittlere Laufzeiten konzentrieren.
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