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Börsen-Bericht der Commerzbank
Lichtblicke am Aktien-Horizont

Frankfurt am Main (ots)

Nach wochenlanger Talfahrt der Kurse und
tiefer Verunsicherung der Anleger zeigten sich in dieser Woche an
vielen Weltbörsen Ansätze für eine Stabilisierung. Überwiegend
erholten sich die Notierungen von ihren Jahrestiefs, obwohl die
großen Belastungsfaktoren - Nahostkonflikt, hoher Ölpreis und
fortgesetzter Fall des Euro - weiter bestehen und neue
Gewinnwarnungen einzelne Aktien tief in den Keller schickten. Der DAX
zog in dieser Woche um gut 3% an. Unverändert schwach war dagegen die
Tendenz am Neuen Markt; auf der anderen Seite setzte sich auch die
relative Stärke der Werte des M-DAX fort.
Die künftigen Aussichten des deutschen Aktienmarkts bleiben eng
verknüpft mit der Entwicklung an der Wall Street, die wiederum
wesentlich beeinflusst wird von den Gewinnen amerikanischer
Unternehmen, aber auch den politischen Spannungen in Nahost. Von
diesen Unwägbarkeiten abgesehen sollten in der nächsten Zeit die
Fundamentaldaten wieder stärker in den Mittelpunkt rücken. Die
ölpreisbedingte leichte Abschwächung des Wirtschaftswachstums in
Europa, wie sie auch vom Herbstgutachten der führenden
Wirtschaftsforschungsinstitute zuletzt bekräftigt wurde, sollte noch
keine spürbare Beeinträchtigung der Unternehmensgewinne zur Folge
haben. Dies umso mehr, als die Euro-Schwäche noch längere Zeit
anhalten und der Umfang künftiger Zinsanhebungen durch die
Europäische Zentralbank wegen der eingetrübten Wachstumsperspektiven
nun geringer ausfallen dürfte. Auch die Konjunkturforscher empfehlen
der Zentralbank ein zinspolitisches Stillhalten angesichts der
gestiegenen Risiken. Insofern bleibt der mittelfristige Ausblick für
Aktien positiv; eine Jahresendrallye ist durchaus möglich. Anleger
sollten diesem Szenario mit einem vernünftigen Mix aus Titeln von
Old- und New Economy Rechnung tragen. Da der Neue Markt derzeit eine
Bodenbildung vollzieht und inzwischen viele Titel günstige
Bewertungsrelationen aufweisen, scheinen auch entsprechende
Fondsprodukte interessant.
Die fast täglichen neuen Tiefstände der Gemeinschaftswährung
halten den europäischen Rentenmarkt leicht unter Druck. Andererseits
gibt es gute Nachrichten von der Preisfront, indem sich der
Verbraucherpreisanstieg im Oktober gegenüber der September-Rate von
2,6% auf 2,4% abgeschwächt hat. Offensichtlich ist der
"Inflationsbuckel" damit überwunden. Im Verein mit den gedämpfteren
Konjunkturaussichten dürfte dies zu einer eher abwartenden
geldpolitischen Linie und einer schwächeren Zinsanhebung als
ursprünglich erwartet führen. In den Vereinigten Staaten wird
vielfach sogar schon eine erste Zinssenkung für das erste Quartal
2001 erwartet. Dies spricht dafür, dass sich die vergleichsweise
ruhige Renditeentwicklung am Rentenmarkt fortsetzt. Die
Commerzbank-Volkswirte sehen das Renditeband für zehnjährige
Bundestitel bei 5,25% bis 5,50% auf Sicht der kommenden zwölf Monate.
Zinspapiere mit mittleren Laufzeiten und ausgewählte
Finanzinnovationen zur Depotbeimischung bleiben für private Anleger
erste Wahl.
Verantwortlich:
Commerzbank Aktiengesellschaft
Tel. (069) 136 - 22830
Zentraler Stab Kommunikation - Presse 
Fax (069) 136 - 22008
60261 Frankfurt am Main
E-mail:  Pressestelle@commerzbank.com
Internet: http://www.commerzbank.de

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